Stele aus feinem hellgrauen Sichtbeton mit eingelassenem Bronzerelief im oberen Bereich. Das Relief zeigt das Porträt von Günter Neumann, begleitet von der im oberen Bereich angeordneten Figur des Til Eulenspiegel mit der Weisheit anzeigenden Eule. Das in etwa ovale Schild mit dem nach links gewandten Profilporträt Neumanns ist als Spiegel und damit als zusätzliches Attribut Eulenspiegels und des Kabarettisten an sich zu sehen. Das Relief trägt unter dem Porträt die vertiefte Inschrift: 1913-1972 / GÜNTER NEUMANN und im unteren Bereich in erhabenen Lettern die Inschrift: EINE UNVERGESSENE / STIMME BERLINS. (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Haacke, Harald (Künstler:in)
1976
Fa. H. Noack (Gießerei)
Objektgeschichte
Die Stele erinnert Günter Neumann (Berlin 19.3.1913-17.10.1972 München; beigesetzt Friedhof III der Luisengemeinde Charlottenburg, Fürstenbrunner Weg 37-67). Neumann, der seit 1929 als Klavierhumorist beim Kabarett der Komiker gewirkt hatte und bereits 1946-1948 wieder in diesem Genre in Berlin-Mitte tätig geworden war, gründete 1948 in „West-Berlin“ das Kabarett „Die Insulaner“. Der Name spielte auf die Insellage West-Berlins innerhalb der SBZ (der sowjetisch besetzten Zone) an. Außer den Vorstellungen am konkreten Ort wurde das Kabarett in Gestalt einer Berliner Rundfunksendung des RIAS bekannt, später auch im Deutschen Fernsehen. Ein beherrschendes Thema der Kabarett-Aufführungen war der Ost-West-Konflikt, der sich unter anderem durch eben jene Insellage der „westlichen“ Stadteile ergab. Die Berliner mit ihrem per se schon sehr eigenartigen Verständnis von Humor bekamen hier die Möglichkeit über Dinge zu lachen, die wenig erheiternd waren. (West-)Berlins OB Ernst Reuter zeichnete Neumann mit der „Freiheitsglocke“ aus, weitere Preise, wie etwa der „Berliner Kunstpreis“ folgten. Der Texter, Komponist und Pianist Neumann übersetzte das Musical „Kiss me, Kate“ ins Deutsche, schrieb Beiträge für „Die Rückblende“ und Chansons für die Spiel-und Rate-Sendung „Dalli-Dalli“ (Showmaster: Hans Rosenthal). Am Geburtshaus in Berlin-Charlottenburg ist eine Gedenktafel angebracht („In diesem Haus wurde ein Mann geboren, dem Berlin viel verdankt“). Die Günter-Neumann-Stiftung bewahrt im Besonderen die Erinnerung an den Künstler (vgl. Internetpräsentation: http://www.guenter-neumann-stiftung.de). 1976 wurde die Stele aufgestellt. Der innere thematische Zusammenhang ergibt sich aus dem Namen des Kabaretts und dem Namen des Trümmerberges (Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Relief) (Materialarchiv) , dünkelgrün patiniert
Kunststein (Stele) (Materialarchiv) , hellgrauer Sichtbeton
Inschriften
Inschrift (gegossen)
auf dem Relief
»1913 - 1972 / GÜNTER NEUMANN«
Bezeichnung (gegossen)
auf dem Relief
»HH / 76«
Stempel (gestempelt)
Relief rechts
»H. NOACK BERLIN«
Inschrift (gegossen)
Relief, unter dem Medaillon
»EINE UNVERGESSENE / STIMME BERLINS«
Zustand
Vollständigkeit
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