Gazelle

Gazelle

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Die lebensgroße Gazelle stellt Sutkowski in einer naturnahen typischen Haltung dar. Das grazile Tier verharrt aufrechtstehend, den Kopf zur Seite gerichtet, wohl witternd. Die Plastik mit glatter, blanker Oberfläche steht mit flacher Plinthe auf einem quaderförmigen, gemauerten Natursteinsockel aus Bruchplatten (Porphyr?). Die Plinthe zeigt eine erhabene, bewegt strukturierte Oberfläche, was der Eindruck eines Waldbodens evoziert (Jürgen Tomisch).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Sutkowski, Walter (Bildhauer:in)
1957-1958

Wolff, Wilhelm (Bildhauer:in des Vorbilds)
Fa. Seiler und Siebert (Gießerei)

Objekt­geschichte

Sutkowski schuf u.a. für den Tierpark Berlin-Friedrichsfelde die Bronzeplastiken „Zwei Gazellen“ (1956) und „Springende Hechte“ (Brunnenfiguren, 1958). Die zwei Bronzegazellen fertigte Sutkowski für die Portalpfeiler des wiederaufgebauten Schlosses Friedrichsfelde. Vorbild für war hier der bedeutende deutsche Tierbildhauer des 19. Jahrhunderts Friedrich Wilhelm Wolff (1816-1887), der zwei Gazellen 1845/1846 für die Postamente des Haupteinganges des Potsdamer Schlosses Charlottenhof schuf. Die naturnahe, realistische Darstellungsweise Wolffs zeichnet auch die Gazellen-Plastiken von Sutkowski aus: neben einer kleinen Gazelle in Berlin-Friedrichshagen (1960, Emrichstraße) auch seine lebensgroße Verkörperung des Tiermotivs für den Bürgerpark Pankow von 1957. 1958 fand die Tierplastik „Gazelle“ von Walter Sutkowski nach langer Suche nach einem geeigneten Standort ihren Platz im Pankower Bürgerpark (Vgl. Neue Zeit vom 25. Mai 1958, S. 10). Sie wurde in der Nähe des nach dem Zweiten Weltkrieg instandgesetzten Eingangsportals an der Wilhelm-Kuhr-Straße aufgestellt - ein gut sichtbarer Standort nach dem Eintritt in den Park. Der Bürgerpark Pankow gehört neben den Schloßparks Niederschönhausen und Buch und dem Brosepark zu den grünen Wahrzeichen Pankows. Er wurde 1854 auf einem ehemaligen Mühlengrundstück angelegt. Die heutige Parkstruktur mit dem Wegesystem geht im Wesentlichen auf eine Umgestaltung in den Jahren 1965-1968 zurück. Im Parkgelände sind ab den 1950er Jahren eine Vielzahl von Kunstwerken aufgestellt worden, die einen anschaulichen Überblick über die DDR-Bildhauerkunst vermitteln. Zu diesem Verständnis trägt auch die „Gazelle“ von Walter Sutkowski bei (Jürgen Tomisch).

Maße

(Plastik)
Höhe
Breite
Tiefe
(Sockel)
Höhe

1.59 m
1.11 m
0.42 m

0.44 m

Verwendete Materialien

Naturstein (Sockel), Prophyr?
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)

Technik

gemauert (Sockel)
gegossen (Plastik)

Inschriften

Bezeichnung (gegossen)
auf der Plinthe
»WS 57 . GUSS SEILER u SIEBERT«

Zustand

beschmiert (Sockel, 2018)
berieben (Plastik, 2018)
beschädigt (2018), ein Horn fehlt

Vollständigkeit

unvollständig, ein Horn fehlt


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