Der „Fruchtbarkeitsschrein“ hat in etwa den Umriss eines hohen und breiten Kubus, setzt sich aber aus sehr unterschiedlichen, unregelmäßig dreieckigen Flächen aus geschliffenen Edelstahl zusammen, die eine abwechslungsreiche plastische Oberfläche bilden. Jeweils an der Vorder- und an der Rückseite gibt es einen rautenförmigen, höhlenartigen Einschnitt, in diese Einschnitte sind, als Symbole der Fruchtbarkeit, stark stilisierte Geschlechtsorgane eingefügt: an der Vorderseite eine gespaltene Kugel mit Strahlenornament (als stilisiertes geöffnetes weibliches Genital), an der Rückseite in dem gegenüberliegenden Einschnitt ein pyramidal geformter Phallusdorn (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Haase, Volkmar (Künstler:in)
1968-1970
Datierungshinweise
1970 Aufstellung
Objektgeschichte
Haase hat sich 1968 mehrfach mit dem Thema „Fruchtbarkeitsschrein“ auseinandergesetzt, es entstanden unterschiedliche Versionen des Themas, auch eine mit rotem Farbflächen versehene, wesentlich kleinere Fassung (50 cm). Fruchtbarkeitsriten und Fruchtbarkeitsschreine, die der Künstler offensichtlich bei seinen Interpretationen des Themas vor Augen hatte, sind z. B. Teil der indischen oder der japanischen Kulturen, wo es getrennte männliche und weibliche Schreine als Tempel gibt, die jeweils entweder mit einem dem weiblichen Genital nachempfundenen Stein oder einem stilisierten Phallus ausgestattet sind. Haase kombinierte die beiden Formen und fügte die Symbole in eine für ihn charakteristische Gestaltung einer aus dreieckigen Flächen zusammengesetzten Plastik ein. Die 1970 aufgestellte Skulptur, laut Denkmalkartei des Natur- und Grünflächenamtes eine Leihgabe des (2012 verstorbenen) Künstlers, ist 2004 (zum wiederholten Male) gereinigt worden (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Edelstahl (gesamt) (Materialarchiv)
Technik
Inschriften
Plakette (appliziert)
am Objekt, oben rechts hinten
»VOLKMAR HAASE, 1968 / Skulptur Fruchtbarkeitsschrein«
Zustand
Vollständigkeit
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