Ein gestufter Kalksteinsockel in der Formensprache des späten, reformorientierten strengen Jugendstils trägt die Bronzebüste mit dem Porträt des Pädagogen Paulsen. Im oberen Bereich des stelenartigen Sockels ist eine halbkreisförmige Bogennische eingetieft, die im Relief die Hüftfigur eines weitgehend unbekleideten und muskulösen Sämannes birgt, der aus dem seine Hüften umschlingenden Tuch mit der Rechten das Saatgut daraus entnimmt und zu verstreuen scheint. Die Figur lässt sich unschwer als Sinnbild des Pädagogen deuten, der durch sein Wirken das Wissen in die Köpfe der Schüler einsät und fruchtbar werden lässt. Darunter befindet sich in zwei vertieften Feldern die Namensinschrift. Im unteren Register wird der Name des Dargestellten von zwei Blütenrosetten flankiert. Die in einem stark reduzierten Naturalismus formulierte Büste zeigt den Schulmann und Philosophen Paulsen (1846-1908) in frontaler Ausrichtung.
Kategorie
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1911, Sockel
Geisler, W. (Gießerei)
1959
Müller-Martin, Magdalena (Künstler:in)
Büste
Datierungshinweise
verlorene Büste von 1911 durch Büste von Müller-Martin 1959 ersetzt
Objektgeschichte
1908 starb der renommierte Wissenschaftler Prof. Dr. Friedrich Paulsen in Steglitz und wurde auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt (Grabmal erhalten). Im gleichen Jahr wurde in Steglitz ein Realgymnasium nach ihm benannt (die heutige Paulsen-Oberschule an der Gritznerstr. 57; 1925 folgte dann die Friedrich-Paulsen-Schule Niebüll). 1911 wurde dem Pädagogen und Philosophen Friedrich Paulsen von „den deutschen Oberlehrern“ ein Denkmal im Park am Fichtenberg gesetzt. Die Büste ging später verloren und wurde 1959 durch eine Arbeit der Bildhauerin Magdalena Müller-Martin ersetzt. Den Guss übernahm die bekannte Berliner Gießerei W. Geisler.(Jörg Kuhn)
Maße
Verwendete Materialien
Kalkstein (Sockel) (Materialarchiv)
Bronze (Büste) (Materialarchiv)
Inschriften
Text (durch Freistellung im vertieften Schriftfeld konturiert)
Front
»FRIEDRICH / PAULSEN«
Bezeichnung (gegossen)
Rückseite der Büste
»Guss W. Geisler Bln. / W«
Signatur (legiert)
Büste seitlich links
»8 MM / 59«
Text (eingetieft)
Rückseite der Stele
»ERRICHTET 1991 / VON DEN DEUTSCHEN OBERLEHRERN«
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, Büste nach Verlust des Originals von 1911 im Jahr 1959 durch eine modernere Neuschöpfung ersetzt
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