Auf einem Kalksteinsockel zur Nivellierung des abfallenden Geländes erhebt sich der zweistöckige Ziegelbau der Friedhofskapelle. Eine zweiläufige Freitreppe führt zum Eingang. Die Feierhalle ist in Höhe des Eingangs an drei Seiten von einem Wandelgang umgeben. Über dem annähernd quadratischen Grundriss erheben sich die schmucklosen, fast zehn Meter hohen Außenwände, die durch jeweils drei schmale Fenster durchbrochen werden (Nicola Vösgen).
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Schaffende/
Objektgeschichte
Die Trauerhalle für den Friedhof Heerstraße wurde 1921–1923 nach Plänen von Erich Blunck errichtet. Das Dach bestand ursprünglich aus einer ca. 15 Meter hohen, weithin sichtbaren, konvex geschwungenen und mit Biberschwänzen gedeckten Dachpyramide. Im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele wurden 1935 die Umgebung des Friedhofes und die Trauerhalle umgestaltet, da hier die Hauptzufahrtsstraße zum Reichssportfeld entlang führte und das hohe Dach der Kapelle den Blick beeinträchtigte. Nach Plänen des Architekten Karl Schellberg ist die Trauerhalle umgestaltet worden. Das hohe Pyramidendach wurde durch ein flaches Zeltdach und die Rundbögen im Umgang durch Spitzbögen ersetzt, Wände und Fenster wurden schlichter gestaltet. In Zusammenhang mit diesen Umbaumaßnahmen verschwand auch die ursprüngliche baukünstlerische Ausstattung von 1924, z.B. die beiden Sphingen an der Terrasse vor dem Kapelleneingang von Hermann Hosäus und die vier Engel als Eckbekrönung des Daches von Hermann Joachim Pagels (Nicola Vösgen).
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