Am nördlichen Zugang zum Boulevard auf dem Anton-Saefkow-Platz liegt ebenerdig ein großer Granit-Findling in einem von vier Bäumen umstandenen Areal (Nicola Vösgen).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Scholz, Lothar (Künstler:in)
1983-1984
Datierungshinweise
seit 2008 am heutigen Standort, ohne Wasseranschluss
Objektgeschichte
Bei den Bauarbeiten im Fennpfuhl war um 1980 ein ca. 27 Tonnen schwerer Findling gefunden worden, der geborgen und zu einem Brunnen gestaltet wurde. Der Baukeramiker und Maler Lothar Scholz hatte den Brunnen entworfen, bei dem der große Findling auf einem mit kleineren Findlingen und Pflanzmulden gestalteten Betonhügel platziert war. Das Wasser sprudelte oben aus dem senkrecht durchbohrten Stein und lief über kleine Rinnen den Betonhügel herab. Der Brunnen war als Kletterplastik und Abenteuerspielplatz für Kinder vorgesehen. Laut einem Konzept des Büros für architekturgebundene Kunst vom März 1980 war die Beauftragung eines „kleine(n) Brunnen(s)“ von Lothar Scholz geplant. Vermutlich wurde im Verlauf des Jahres 1980 der Findling entdeckt, denn in einer Objektliste über die „architekturbezogene Kunst WK Leninallee / Ho-Chi-Minh-Str. 4 BA Stand 31.1.1981“ wird statt eines kleinen Brunnens ein „Findling, Lothar Scholz, Entwurf geplant bis I/82“ genannt (Landesarchiv Berlin, C Rep. 735, Nr. 221, unpag.). Mithilfe sowjetischer Panzer wurde der Findling zu seinem neuen Standort auf die Promenade am Anton Saefkow Platz transportiert. Im Oktober 1983 befand er sich bereits auf einem hohen Podest im Boulevardbereich und die Wasserspeicher wurden vom VEB Grünanlagenbau angelegt (vgl. Klemp, Marion: "Ein Platz erhält mehr und mehr Gesicht", in: BZ am Abend, 31.10.1983). Der Findlingsbrunnen ist zusammen mit dem Kugelbrunnen von Jürgen Karnopp am 23. Mai 1984 in Betrieb genommen worden (Neue Brunnen in Lichtenberg – Findling wurde eingebaut (o.V.), in: BZ am Abend, 23.05.1984). Die ursprüngliche Anlage war ca. 8,0 x 8,0 m groß, der Betonhügel war 0, 80 m hoch. Der von Klinkerpflaster umgebene Brunnen befand sich ursprünglich südöstlich vom heutigen Standort. Bereits 1991 war der Brunnen aus Kostengründen stillgelegt worden (vgl. Schlebeck, Heide: Zwischen „Rohrbruch" und Gondelteich. Viel Betrieb in der Ladenstraße am Anton-Saefkow-Platz, in: Berliner Zeitung, 47. Jg., 02.09.1991, S. 13). 1993 wurden umfängliche Schäden an dem Betonunterbau beschrieben, wie Risse und Durchfeuchtung des Betons sowie biogener Bewuchs. Der Brunnen war zu diesem Zeitpunkt jedoch wieder in Betrieb. 1996 drohte er angesichts der Sparzwänge im Bezirk Lichtenberg erneut stillgelegt zu werden und konnte nur durch die Initiative der Wohnungsbaugesellschaft Lichtenberg (WBL), die Sponsoren für fünf der Lichtenberger Brunnen aufgetrieben hatte, nochmals sprudeln ("Sponsoren bringen die Brunnen zu Sprudeln", in: Schauplatz Lichtenberg 9/1996). Im Zuge der Umgestaltung des Anton-Saefkow-Platzes wurde der Findling 2008 ohne Sockel und ohne Wasserzulauf an seinem heutigen Standort aufgestellt (siehe hierzu auch: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/brunnen/index.shtml). (Nicola Vösgen).
Maße
Verwendete Materialien
Granit (Findling) (Materialarchiv)
Beton (Fundament) (Materialarchiv)
Technik
bearbeitet (Findling)
gegossen (Fundament)
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Wasseranschluss fehlt
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