Emmi eins

Emmi eins

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Die Skulptur „Emmi eins“ liegt zu ebener Erde ohne Sockel auf der Rasenfläche. Sie besteht aus eingefärbtem Beton. Es handelt sich um einen halb liegenden, halb sitzenden Frauenakt, ihr rechter Arm ist aufgestützt, ihr linker Arm liegt auf dem linken Oberschenkel auf. Die Proportionen der Frau sind deformiert, sie hat im Verhältnis zu Kopf und Oberkörper riesige Beine und Füße, breite Arme sowie stark überdimensionierte Hände. Die Brüste als Ausdruck von Weiblichkeit sind dagegen sehr klein. Sie hat ein sehr grobes Gesicht und einen gutmütigen, etwas stumpfsinnigen Gesichtsausdruck. Silvia Kluge ordnete bei ihrer Skulptur die realen Proportionen eines menschlichen Körpers ihrem Gestaltungswillen unter. Der Ausdruck der Figur ist Derbheit auf der einen Seite sanfte Friedlichkeit, auf der anderen Seite, alles Eigenschaften, die in der heutigen Gesellschaft wenig gefragt sind (Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Kluge, SilviaKünstler_In1981
Datierungshinweise
1999 an diesem Ort aufgestellt
Objektgeschichte
Ursprünglich Teil des senatsgeförderten Skulpturengartens auf dem Messegelände am Funkturm, der 1981 eingerichtet und nach 1990 aufgelöst wurde. Die Skulptur mit dem Titel „Emmi eins“ von Silvia Kluge wurde 1999 als Leihgabe des Senators für Bauen, Wohnen, Verkehr im Park des Auguste-Viktoria-Krankenhauses Schöneberg aufgestellt. Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Maße
FigurLänge2 m
Breite1 m
Höhe1 m
Verwendete Materialien
FigurBeton, eingefärbt
Technik
Figurgegossen
Inschriften
Inschriftentäfelchen
hinter der Figur im Gras
ZustandZeitpunkt
Figurverschmutzt, leicht2008
biogener Bewuchs, leicht2008
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 22.
  • Dieckmann, Sebastian: Der Skulpturengarten und die Kunstsammlung im Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berlin-Schöneberg, Berlin, 1999, S. 40.

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