Eckensteher Nante

Eckensteher Nante

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Auf rechteckigem, rötlichem Steinsockel ist über gerundeter Plinthe eine Gruppe Berliner Originale des 19. Jahrhunderts um einen Wegweiser mit den Hinweisschildern Köpenick, Pankow und Mitte aufgebaut. Nach Osten zu sitzt, von blumengefüllten Flechtkörben umgeben, behäbig eine Berliner Blumenfrau mit garniertem Strohhut, die Rechte anbietend nach vorn gestreckt, die Linke in die Hüfte gestemmt. Nach Süden zu ist ein Berliner Schusterjunge dargestellt. Die Hauptfigur ist jedoch der Eckensteher Nante, der dem Kunstwerk den Namen Nante-Denkmal einbrachte. Nante, der sich leger an den Wegweiser lehnt, trägt wie die beiden anderen Figuren die Kleidung des einfachen Volks der Biedermeierzeit. Die Schiebermütze charakterisiert ihn als einfachen Arbeiter, die Haltung mit übereinander geschlagenen Beinen, die Arm- und Handhaltung und der kecke Blick kennzeichnet ihn als selbstbewusst und forsch (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Thieme, GerhardBildhauer_In1987
Objektgeschichte
Teil der historisierenden Möbelierung des 1980-1987 neu errichteten Nikolaiviertels. Nante, dessen Name eigentlich Ferdinand Strumpf (geb. 1803) lautete, war ein Berliner Gelegenheitsarbeiter. Sein von der Polizei konzessionierter Standort lag Königstraße, Ecke Neue Friedrichstraße. Hier wartete er auf Aufträge und kommentierte seine Umgebung mit einer sehr speziellen Art von Witz, die bis heute den etwas schlichten „Boulettenberliner“ auszeichnet. Durch Adolf Glassbrenners Volksstück „Eckensteher Nante im Verhör“, 1832 mit Friedrich Beckmann als Nante im Königstädtischen Theater uraufgeführt, erlangte die historische Person eine künstlerische Überhöhung und einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Bronzegruppe ist als Pendant zur unweit aufgestellten Gruppe „Leierkastenmann“ zu sehen. Schöpfer der 1987 aufgestellten Gruppe war Gerhard Thieme (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
SockelStein, rötlicher
PlastikBronze
Technik
Sockelbehauen
geglättet
Plastikgegossen
montiert
Inschriften
Inschrift (gegossen)
auf den Schildern des Wegweisers
KÖPENICK / PANKOW / MITTE
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2009
berieben, leicht2009
Sockelbestoßen, leicht2009
verschmutzt, leicht2009
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Klother, Eva-Maria: Denkmalplastik nach 1945 bis 1989 in Ost- und Westberlin, 1998.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 273.

Ihre Information ist gefragt