Eberjagd der Renaissancezeit (um 1500)

Eberjagd der Renaissancezeit (um 1500)

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Figurengruppe aus Bronze auf hohem Muschelkalksteinsockel. Dargestellt ist eine Eberjagd zur Zeit des Kurfürsten Joachim I. (um 1500) in der Renaissancezeit, nämlich ein Jäger in der Tracht um 1500, der mit Hilfe zweier Hunde einen mächtigen Eber erlegt. „Einer der Rüden liegt bereits geschlagen am Boden; während der andere sich an dem Schwarzwild festgebissen hat, setzt der Jäger dem Keiler die Saufeder (Spieß) aufs Blatt, um ihn auflaufen zu lassen“ (Müller-Bohn, 1905, S. 72-73). Der von links heranstürmende Jäger in Ausfallstellung ist „krass veristisch“ (Bloch, 1994) im Sinne des Neubarock dargestellt. Er trägt einen Hut mit Eichenlaub, einen Jagdrock, Stiefel, Gürteltasche und ein Messer im Gürtel. Der Jäger sticht mit der Saufeder in das ihm zugewendete Tier, in dessen linkem Ohr sich einer der beiden begleitenden Jagdhunde verbissen hat. Der andere Hund liegt auf den Rücken gefallen mit gespreizten Läufen zwischen Jäger und Keiler im Vordergrund, den Kopf mit aufgerissenem Maul dem Keiler zu aufgerichtet. Die rechteckige Plinthe zeigt ein bewegtes Naturrelief, das hinter der Figurengruppe in Form von zwei Baumstümpfen, Felsen und Grasbewuchs gestaltet ist. (Susanne Kähler/Jörg Kuhn)

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Begas, KarlKünstler_In1903-1904
Fa. LauchhammerGießerei
Datierungshinweise
Einweihung: 02.11.1904, versetzt 1938, Wiedereinweihung: 20.04.1939
Objektgeschichte
1904 an der Charlottenburger Chaussee aufgestellt, Einweihung zusammen mit dem zentral aufgestellten Hubertus-Brunnen von Cuno von Uechtritz-Steinkirch und den liegenden Hischfiguren auf den Brüstungen am Großen Stern von Reinhold Felderhoff am 2. November 1904; im Zuge der Anlage des Forums der Kaiserzeit unter Albert Speer 1938 in die Fasanerie-Allee versetzt, 1950er Jahre Reparatur der Kriegsschäden. 1987 gereinigt, Neugestaltung der Umgebung.
Verwendete Materialien
GruppeBronze
SockelMuschelkalk
Technik
Sockelbehauen
schariert
aufeinander gefügt
montiert
Gruppegegossen
patiniert
ziseliert
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthenkante rechts hinten
Carl Begas f 1904
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthenkante hinten links
Geg. Lauchhammer
ZustandZeitpunkt
Gruppeverschmutzt2003
korrodiert, teilweise2003
Sockelbeschmiert2003
verwittert, leicht2003
Abplatzungen2003
Standplatteverschoben2003
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905, S. 72-74.
  • Wirth, Irmgard: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Bezirk Tiergarten, Berlin, 1955, S. 219.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 174-175.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 203.
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 310.
  • Wendland, Folkwin: Der Große Tiergarten in Berlin, Berlin, 1993, S. 219, 221.

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