Auf einem niedrigen, unten eingezogenen, rechteckigen Betonsockel steht die Plastik „Drei Grazien“ von Baldur Schönfelder. Auf einem runden ansteigenden Bronzedeckel sitzen kreisförmig angeordnet drei fast lebensgroße weitgehend unbekleidete junge Frauen in nachdenklichen oder entspannten Posen. Die Beine sind ausgestreckt, die Arme verschränkt, angewinkelt oder an die Innenseiten der Schenkel gelegt. Die Figuren sind realistisch, glatt und naturnah formuliert (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Schönfelder, Baldur (Bildhauer:in)
1982
Datierungshinweise
Aufstellung 1983
Objektgeschichte
Baldur Schönfelder übertrug das Motiv der drei Grazien aus der Antike, welches sich insbesondere in der Zeit von der Renaissance bis zum Klassizismus großer Beliebtheit erfreute, in die Moderne. Während die drei Grazien in der Regel einander zugewandt sind, hat Schönfelder sie nach außen gedreht. Sie berühren sich nur mit ihren Rücken. Die drei Grazien von Schönfelder stehen nicht, sondern sie sitzen. Ihr Ausdruck ist weniger der von Jugend und Anmut, sondern vielmehr der von Müßiggang, Entspannung oder sogar Langeweile. Dem antiken Schönheitsideal von Jugend wurden hier Frauen unterschiedlichen Alters entgegengesetzt. Die klassische Nacktheit der Figuren kontrastiert mit ihren Alltagsgesten. Der Keramiker und Bildhauer Baldur Schönfelder erhielt seine Ausbildung in Meißen sowie an der Berliner Akademie der Künste bei Will Lammert, in Weißensee und als Meisterschüler von Waldemar Grzimek. Der Einfluss von Grzimek, der ein ähnliches Menschenbild formulierte, lässt sich an den drei Grazien gut ablesen (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Beton (Sockel) (Materialarchiv)
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Zustand
Vollständigkeit
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.