Die langgestreckten Fassaden des ehemaligen Kaiserlichen Patentamtes erstrecken sich über die Gitschiner- , Alexandrinen- und Alte Jakobstraße. Die Straßenfronten haben einen Werksteinsockel aus bayerischem Grant, die Architekturteile bestehen aus Wünschelburger Sandstein und die dazwischen liegenden Flächen sind rau verputzt. Den oberen Abschluss bildet das vollständig mit Sandstein verblendete Attikageschoss. Im Dachbereich sind in gleichmäßigem Abstand hoch aufragende Renaissancegiebel angeordnet.
Besonders reich gestaltet war der nicht erhaltene Giebel des Mittelbaus, der mit Reichsadler und Kaiserkrone auf die hoheitliche Funktion des Gebäudes verwies. Die Modelle für diese und alle weiteren ornamentalen Bildhauerarbeiten an den Fassaden hatte der Bildhauer Heinrich Giesecke entworfen (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Architektensozietät Solf & Wichards (Architekturbüro )
1903-1905
Objektgeschichte
Die verfügbaren Räumlichkeiten des 1877 gegründeten Patentamts, das 1891 sein Dienstgebäude in der Luisenstraße bezogen hatte, reichten bereits nach wenigen Jahren nicht mehr aus. Deshalb wurde im Sommer 1901 für den geplanten Bauplatz auf dem ehemaligen Gelände der Garde-Kürassier-Kaserne an der Alexandrinen- / Ecke Gitschiner Straße ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem die Architektengemeinschaft Hermann Solf und Franz Wichards als Sieger hervorging. Die Bauausführungen begannen im Mai 1903, die Fertigstellung erfolgte zwei Jahre später im September 1905. Das Raumprogramm umfasste 700 Diensträume, zwölf Sitzungssäle, elf Kassenräume, 15 Dienstwohnungen und über zehn Kilometer Flure für die Erschließung des Gebäudes. Nach dem Thronverzicht Kaiser Wilhelms II und dem Ende der Monarchie lautete die Bezeichnung Reichspatentamt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt. Nach 1945 stellte das Patentamt seine Tätigkeit zunächst ein. Seit 1949 hatte das (west-)Deutsche Patentamt seinen Sitz in München. Heute lautet die vollständige Bezeichnung der in der Gitschiner Straße ansässigen Behörde „Deutsches Patentamt- und Markenamt, Informations- und Dienstleistungszentrum Berlin“ (DPMA) (Nicola Vösgen).
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