Das Denkmal für Hermann von Helmholtz (stellt den Wissenschaftler in Form einer Porträtbüste mit klassischem Bruststück dar. Sie besteht aus einem Granitpostament, auf dem die lebensgroße Bronzebüste aufgestellt ist. Sie zeigt Hermann von Helmholtz mit charakteristischen Gesichtszügen, im Alter von 70 Jahren. Schulter- und Brustbereich sind unbekleidet dargestellt. Auf der Vorderseite des Büstenrandes eine gravierte Inschrift zu finden. Auf dem hinteren Büstenrand ist der Herstellername mit Eingetumshinweis eingraviert. „Hildebrand (…) arbeitete jene Züge des Antlitzes heraus, die den Eindruck unmittelbarer Präsenz des Dargestellten hervorrufen. Die tiefen Augensäcke, der geradlinige Verlauf der Nasolabialfalten, Mundwinkel und Faltungen am Kinn suggerieren mit ihrer Schlaffheit nicht nur Helmholtz‘ fortgeschrittenes Alter. Sie bilden zugleich einen Kontrast zur sparsamer strukturierten, dennoch durch ein Spiel von Wölbungen und Mulden lebendig wirkenden Stirn. Erst an der nackt gegebenen Brust tendieren die Gestaltungsintentionen in Richtung ideale Nacktheit, was allerdings längst zum Topos der Porträtbüste geworden war“ (s. Wissenschaftliche Sammlungen an der Humboldt-Universität zu Berlin, Plastische Objekte ID8371: http://www.sammlungen.hu-berlin.de/dokumente/8371/… abgerufen 12/2018) (Jürgen Tomisch).
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Hildebrand, Adolf von (Bildhauer:in)
1891
Fa. Gebrüder Micheli (Gießerei)
Datierungshinweise
Aufstellung der Bronzereplik von 1904 (?) um 2003
Objektgeschichte
Die Aufstellung eines Denkmals für den Physiker und Physiologen Hermann von Helmholtz fand im Zusammenhang mit dem 2001-2003 erfolgten Neubau für das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Me-dizin (MDC) auf dem Campus-Gelände statt (Haus C 84), das nach von Helmholtz benannt wurde. Die Bronzebüste steht seitlich des Zugangswegs nach dem Haupteingang. Die Plastik reiht sich ein in die Gedenkbüsten auf dem Campus-Gelände, die an bedeutende Wissenschaftler und Ärzte erinnern, die größtenteils hier nach dem Zweiten Weltkrieg an den Akademieinstituten der Wissenschaft der DDR wirkten. Sie ist Teil des Skulpturenparks des MDC, der ab 2000 auf dem Biomedizinischen Forschungscampus Berlin-Buch entstand. Hermann von Helmholtz (1821-1894) schuf im Sinne moderner Wissenschaft wichtige Beiträge auf den Gebieten der Optik, Akustik, Elektro-, Thermo- und Hydrodynamik. Als Universalgelehrter war er einer der vielseitigsten Naturwissenschaftler seiner Zeit und wurde auch Reichskanzler der Physik genannt. Die Porträtbüste von Hermann v. Helmholtz schuf Adolf von Hildebrand 1891 anlässlich zur Feier des 70. Geburtstages von Helmholtz. „Kurz nachdem Hildebrand die Büste von Robert von Helmholtz – Sohn von Hermann v. Helmholtz - modelliert hatte, wurde (Hildebrand, J.T.) beauftragt, Hermann von Helmholtz zu seinem siebzigsten Geburtstag zu porträtieren. Der Auftrag kam im Namen der Kollegen und Schüler Helmholtzens von einem Komitee" ( vgl. Hass, Angela: Adolf von Hildebrand. Das plastische Porträt. München 1984, S. 112).1900 wurde die Marmorbüste auf der Berliner Sezessions-Ausstellung gezeigt und erregte besondere Aufmerksamkeit. Die Berliner Architekturwelt schrieb anerkennend: „Adolf Hildebrand hat in der Büste von Helmholtz ein Meisterwerk tief eindringender Charakteristik bei überaus schlichter und einfacher Auffassung geschaffen“ (s. Berliner Architekturwelt 2 (1900), S. 114, 119). Die auf dem Campusgelände aufgestellte Büste ist eine bronzene Replik des Marmororiginals, angefertigt von der Berliner Firma Gebrüder Micheli, Gießerei für plastische Kunst. Sie wurde wohl 1904 angefer-tigt. Die Gießerei Micheli wurde 1824 in Berlin gegründet. Die Brüder Claudio und Aurelio Micheli, beide bildhauerisch tätig, fertigten in ihren Werkstätten Reproduktionen nach bedeutenden Vorbildern in verschiedenen Materialien und Größen Plastiken mit eigenen Kopiermaschinen an. Eine Marmorbüste von 1891 - vermutlich das Original – befindet sich in den Wissenschaftlichen Sammlungen an der Humboldt-Universität (ID Nr, 8371). Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München - verwahren eine Gipsbüste von 1891 (Inventarnummer B 482) (Jürgen Tomisch).
Maße
Verwendete Materialien
Granit (Postament) (Materialarchiv) , weiß
Bronze (Büste) (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (gegossen)
an der Büste
»HELMHOLTZ«
Inschrift (gegossen)
Rückseite
»Eigenthum der Gebrüder Micheli Berlin.«
Zustand
Vollständigkeit
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