Denkmal für die Gefallenen der Garde-Pioniere

Denkmal für die Gefallenen der Garde-Pioniere

Foto: Jörg Kuhn, 2019, CC-BY-4.0

Auf einer schildförmigen Konsole mit Inschrift ruht eine aus Blitzbündeln gebildete, konische, fast sarghaft anmutende Aedikula, in der eine breitbeinig posierende Soldatenfigur steht, ausgestattet mit den Werkzeugen und Waffen der Garde-Pioniere. Dazu gehört ein Pickel, den die Gestalt mit der rechten umfasst und geschultert trägt. Im breiten Waffenledergürtel stecken zwei Stabhandgranaten. Die Soldatenfigur erinnert trotz zeitgenössischer Bekleidung an Darstellungen des Erzengels Michael vor der Himmelpforte und noch stärker an mittelalterliche Rolandfiguren, die innerhalb des Genres Kriegerdenkmal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unzählige Adaptionen erfuhren (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Hosaeus, HermannBildhauer_In1929
Datierungshinweise
eingeweiht im Juni 1929
Objektgeschichte
Die zwischen 1893 und 1896 nach Entwürfen von Arwed (Ernst August) Roßteuscher (1849-1914) errichtete Evangelische Neue Garnisonkirche (Garnisonkirche in der Hasenheide, Kirche am Südstern, Südsternkirche, Christliches Zentrum Berlin - Freikirche) auf dem ehemaligen Kaiser-Friedrich-Platz (Südstern) diente zunächst als Militärkirche. 1929 wurde nach Entwurf von Hermann Hosaeus ein "Ehrenmal der Garde-Pioniere" an der Außenwand des Chores angebracht. Die Einweihung erfolgte im Juni 1929 (vgl. Photographie der Einweihungsfeier im Bundesarchiv, Bildnummer 102-07861). Das beschädigte Denkmal wird durch den stark verdichteten Bewuchs der die Kirche umgebenden Grünanlage für den schnell vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmer kaum wahrnehmbar verdeckt. Die martialische Erscheinung des künstlerisch mittelmäßigen Denkmals wirkt heute befremdlich und provoziert eine in der Regel verknappte, plakative Kommentierung. Die Geschichte der nationalsozialistisch eingestellten, fest in der Hand der Deutschen Christen befindlichen Kirchengemeinde zwischen 1933 und 1945, erschwert den Umgang mit diesem Denkmal im besonderen Maße (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Kalkstein
Technik
behauen
Inschriften
Bezeichnung (vertieft)
an der Standplatte, Kante rechts
H. HOSAEUS
Inschrift (vertieft)
am Objekt
1914-1918 / Den gefallenen / Garde-Pionieren / Vorwärts und durch
ZustandZeitpunkt
gesamtbeschädigt2019
verwittert2019
beschmiert2019
biogener Bewuchs2019
verschmutzt2019
Vollständigkeit
unvollständigKopf fehlt

  Nachweise

  • Bergmann, Ernst: Deutscher Ehrenhain für die Helden von 1914/18, Leipzig, 1931.

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