Das Café Moskau ist ein solitär stehender, moderner zweigeschossiger Flachbau mit auskragenden Obergeschoss an der Karl-Marx-Allee, Ecke Schillingstraße. Eine raumhohe Panoramaverglasung verläuft um das Obergeschoss. Durchbrochen wird die Fensterkonstruktion an der Ecke über dem Haupteingang: Hier wurde eine Gitterstruktur aus Ziergittern und Dekorelementen aus Gussbeton eingefügt. Darunter entsteht ein kleiner Vorplatz, der in die Gebäudekubatur einschneidet. Von dort wird der Blick auf ein großflächiges Wandmosaik von Bert Heller mit dem Titel „Aus dem Leben der Völker der Sowjetunion“ gelenkt. Dieses ziert die Fassade zur Karl-Marx-Allee. Entlang der Dachkante verläuft ein deutsch-kyrillischer Schriftzug in Form einer Leuchtreklame: CAFÉ MOSKAU (Layla Fetzer) (vgl. Denkmaldatenbank Berlin; Dubrau 2009, Band 2, S. 617).
“Ein Sputnik-Satellit kündet auf dem Mosaik wie auch als 1:1-Modell auf einer Stele über der Ecke die Botschaft vom technischen Fortschritt des sowjetischen Volkes.” (Quelle: Denkmaldatenbank Berlin: https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09011370).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Kaiser, Josef (Architekt:in)
1961-1964
Rat des Stadtbezirks Mitte (Bauherrschaft)
HSH Hoyer Schindele Hirschmüller (Architekt:in der Rekonstruktion)
Sanierung
Nicolas-Berggruen-Holding (Bauherrschaft)
Sanierung
Datierungshinweise
Entwurf: 1959; Umbau: 1982, 1987; Sanierung: 2009
Objektgeschichte
Der Architekt Josef Kaiser entwarf den zweigeschossigen Bau für das Caé Moskau 1959. Die umlaufende Leuchtreklame mit dem Namenszug beruht auf einem Entwurf des Grafikers Klaus Wittkugel (vgl. Denkmaldatenbank Berlin). “Die ehemalige Nationalitätengaststätte Restaurant Moskau, gegenüber dem Kino International [...], ist nach einem Gestaltungskonzept entwickelt, das auf Transparenz, Ornamentlosigkeit und der Durchdringung von Innen und Außen ausgerichtet war.” (Quelle: Denkmaldatenbank Berlin: https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09011370).) “Die Gaststätte mit dem programmatischen Namen war einst die DDR-weit bekannte Adresse für russische Küche in der Hauptstadt. [...] Die ursprüngliche Planung sah einst ein sogenanntes gläsernes Labyrinth mit Rosengarten und Innenhof vor, in dem auch größere Gruppen Platz finden sollten. Doch eine interne Neuordnung räumte 1982 mit den großräumigen Zuschnitten auf: Anstelle weniger großzügiger Gasträume gab es nun mehrere kleine Bars, Salons und Cafés. Nach der Wende gab es keine Kundschaft mehr für diese Art komplexer sozialistischer Erlebnisgastronomie, so dass die Räume allmählich zu verfallen drohten.” (Quelle: Dubrau 2009, Band 2, S. 617) 2007 erwarb die Nicholas-Berggruen-Holding das Objekt und ließ es bis 2010 denkmalgerecht renovieren. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zeichnete die Fassade mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege aus.
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.