Büstendenkmal Gustav-Meyer-Denkmal

Büstendenkmal Gustav-Meyer-Denkmal

Foto: Susanne Kähler, 2011, CC-BY-4.0

Auf einem gestuften, sich nach oben obeliskenartig verjüngenden rötlichen Granitsockel steht die aus weißem Marmor gearbeitete, neubarocke Porträtbüste Gustav Meyers. Der untere Teil des Sockels ist nicht poliert, die beiden oberen Teile sind glänzend poliert. Auf der Front des oberen Sockelteils steht in vertieft angelegten Lettern die goldfarben hinterlegte Inschrift (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Manthe, AlbertKünstler_In1889-1890
Datierungshinweise
Erstenthüllung: 28. April 1890; Seit 1946 am jetzigen Standort
Objektgeschichte
1887 gründete sich anlässlich des 10. Todestages von Gustav Meyer das „Komitee zur Errichtung eines Denkmals für Gustav Meyer“. Nachdem Geld gesammelt worden war, trat das Komitee im April 1889 an den Magistrat der Stadt Berlin heran und bat um Erlaubnis, eine Marmorbüste Meyers in einer öffentlichen Parkanlage aufstellen zu dürfen. Favorisiert wurde Meyers letzte große Schöpfung, der Treptower Park. Stadtgartendirektor Hermann Mächtig schlug am 15. April 1889 als Standort für das gedachte Denkmal den nördlich an der Hauptseite des Hippodroms im Treptower Park gelegenen halbkreisförmigen Platz vor. Die Stadtverordnetenversammlung erklärte im September 1889 ihr Einverständnis mit der Aufstellung am vorgeschlagenen Ort. Der mit Hermann Mächtig und anderen Gartenkünstlern (A. Fintelmann, Ludwig Späth) befreundete und beruflich in vielfacher Weise verbundene Berliner Bildhauer Albert Manthe (aus Angermünde) erhielt den Auftrag zur Porträtbüste. 1890 konnte das Werk vollendet werden. Am 28. April 1890 fand die Enthüllung statt. „Im Jahre 1901 wird die Denkmalanlage wie folgt beschrieben: ‚Ein mächtiger Lindenbusch bildet den Hintergrund, unmittelbar hinter der Säule (d. h. „Bildsäule“ = Denkmal, Anm. JK) ein Taxus und zu beiden Seiten Chamaecyparis pisifera. Eine liebliche Blumengruppe umkränzt den Sockel und seitwärts im Rasen verteilt, deuten große Büsche der blauen Liebesblume Agapanthus umbellatus an, daß die Liebe und die Verehrung für ihren Lehrer seitens seiner Schüler nie erlöschen wird“ (zitiert nach Parkpflegewerk Treptower Park 1994, Bd. II, S. 143-144). Im Zusammenhang mit der Anlage des Sowjetischen Ehrenmals wurde vorbereitend das Gustav-Meyer-Denkmal an seinen heutigen Standort versetzt. Die Translotion unternahm die Firma Lohse & Prior. Am 12.11.1946 fand die Wiedereinweihung am neuen Standort, dem Nordrand der Großen Wiese im westlichen Parkteil, statt. Die vermutlich schon früher vereinfachte Bepflanzung der Denkmalsumgebung wurde nicht übernommen (Jörg Kuhn).
Maße
BüsteHöhe0.8 m
SockelHöhe2 m
Verwendete Materialien
Marmor, weiß
Granit
Farbe, gold
Technik
gemeißelt
behauen
poliert
montiert
Inschriftausgelegt
Inschriften
Inschrift (eingemeißelt)
am Sockel, Vorderseite
GUSTAV MEYER, / geboren den 14. Januar 1816 / gestorben den 27. Mai 1877, / Städtischer Gartendirektor / zu Berlin. / Gewidmet von Freunden / u. Verehrern.
Bezeichnung (eingemeißelt)
an der Plinthe linke Seite
MANTHE 1890
ZustandZeitpunkt
alt geflickt, mit Kunststein2011
bestoßen2011
Marmorverwittert2011
Inschriftverblasst2011
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905.
  • Specht, Erich: Treptow, wie es war und wurde, Berlin, 1935, S. 68-69.
  • Weißpflug, Hainer: Treptow-Köpenick, 2009, S. 406, 454. Abb. 193
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 346.
  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 77.
  • Büttner, Horst: Hauptstadt Berlin; 2. Im Bereich Dokumentation u. Publikation bearb. von Horst Büttner ..., 1987, S. 363.
  • Hübner, Holger: Das Gedächtnis der Stadt. Gedenktafeln in Berlin, Berlin, 1997, S. 384.
  • Berndt, Iris: Albert Manthe als Mensch und Künstler : Ausstellung von 10. Juni bis 02. September 2007, Ehm Welk- und Heimatmuseum Angermünde, Angermünde, 2007, S. 28.

Ihre Information ist gefragt