Brunnenstele

Brunnenstele

Foto: Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

Die Brunnenstele befindet sich auf einem Grünplatz der Kreuzung Wilhelmsruher Damm, Treuenbrietzener Straße. Der Brunnen von Max Rose besteht aus einer roten Granitstele, die inmitten eines mit schwarzem Naturstein (Schiefer) ausgelegten Platze aufragt. Die im Grundriss quadratische Stele ist aus sechs scharrierten Granitelementen zusammengefügt, die reliefartig symmetrisch-ornamentale Ausfräsungen haben. Es ergibt sich eine abstrakte labyrinthische lineare Struktur, wobei die Elemente stets in senkrechten und waagerechten Quadern gegeneinandergesetzt werden. Die ebenerdige quadratische Brunnenfläche auf der die Stele ohne Sockel verankert ist, ist in der Mitte leicht angehoben, um das Wasser in die umlaufende Rinne der Natursteinfläche zu leiten. Das Wasser tropft von oben an der Stele langsam herab, formt so die plastischen Gliederungen nach, und verleiht der schwarzen Brunnenfläche spiegelnden Glanz (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Rose, MaxKünstler_In1980
Objektgeschichte
Die von Max Rose geschaffene Brunnenstele wurde im Oktober 1980 aufgestellt und im Frühjahr 1981 eingeweiht. Sie fand ihren Platz auf einer Grünfläche, die die nordwestliche Ecke der Kreuzung Wilhelmsruher Damm und Treuenbrieitzener Straße einnimmt. Rose hatte die Stele auf dem Gelände der Fa. Zeidler & Wimmel in Kirchheim ausgeführt. Die Steinbruch- und Steinmetzbetriebe Zeidler & Wimmel hatten auch den Granit für die Stele geliefert. Der Brunnen mit der Reliefstele für das Märkische Viertel gehört zu Max Roses bedeutenden modernen Brunnenschöpfungen für den West-Berliner Stadtraum der Nachkriegszeit. Die hohe Stele aus rötlichem Granitgestein mit abstrakten Gestaltungselementen als Wassersäule, dazu kontrastierend die plane schwarze Brunnenfläche als Wasserbecken, ist eine der ungewöhnlichsten Konzeptionen für eine Brunnenanlage. Wie bei allen seinen Brunnenentwürfen geht Rose auch hier von einfachen geometrischen Grundformen aus, die er in ein harmonisches Verhältnis zueinander setzt. Die Stele als schlanker Quader, die Brunnenfläche als Quadrat. Zentrales Element ist die Reliefstele, „an der das Wasser senkrecht herunterrieselt, in Höhlen und Öffnungen kriecht, sich dort sammeln soll, um die plastischen Gliederungen zu beleben". Sie ist „weit davon entfernt, dekorativ zu sein. Mit ihrem strengen geometrischen Labyrinth, bei dem die Elemente stets in senkrechten und waagerechten Quadern gegeneinandergesetzt werden, wirkt sie eher technisch.“ Doch die Materialien Granit und Schiefer geben "ihr die Naturhaftigkeit zurück“. Ein Brunnen von „zwingender Einfachheit und Klarheit“, wie es für die plastischen Brunnen von Max Rose so typisch ist (Alle Zitate Lucie Schauer, Einleitung in: Max Rose. Ausstellungskatalog. Ausstellung im Haus am Lützowplatz, Berlin 8.6.1979. Berlin 1979 ) (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
SteleHöhe7 m
FlächeBreite0.69 m
Tiefe0.89 m
BrunnenflächeBreite10.9 m
Länge10.8 m
Verwendete Materialien
SteleGranit, rot
BrunnenflächeSchiefer, Natursteinplatten
Technik
behauen
poliert
gepflastert
ZustandZeitpunkt
Steleverkalkt2020
bemoost, zum Teil 2020
Brunnenflächegelockert, einzelne Platten lösen sich 2020
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Börsch-Supan, Helmut: Max Rose, Kein Heldenepos. Nur der Versuch zu überstehen: Erinnerungen eines Berliner Bildhauers, Berlin, 1985, S. 164, 173, 185.
  • Börsch-Supan, Eva: Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 364.
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Berlin, 1988, S. 80.
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Begleitheft, Berlin, 1988, S. 156.
  • Schlickeiser, Klaus: Entdecken Sie Reinickendorf. Spaziergänge durch das Märkische Viertel, Berlin, 2004, S. 42.
  • Ugowski, Eberhard: Berliner Brunnen. Verzeichnis und Beschreibung gestalteter Brunnen im öffentlichen Raum, Berlin, 1993, S. 72.

Ihre Information ist gefragt