Eine berankte Reihe von roten Klinkerpfeilern trägt eine Holzpergola. Zwischen zwei Pfeilern ist eine rote Klinkermauer eingefügt, der ein Brunnen aus rotem Sandstein vorgeblendet ist. Aus dem annähernd dreipassigen, aus rotem Hartklinker gefügten Brunnenbecken mit Pflanzbeeten in den Ecken erhebt sich direkt vor der Klinkerrückwand ein sechseckiger Sockel. Dieser trägt über sechseckigem Fuß eine in etwa halbrunde Brunnenschale, deren Außenwand im oberen Bereich mit einer plastischen Schmuckbordüre mit Schlaufenmotiv gegliedert wird. Vor die Rückwand der Klinkermauer gesetzt auf einem zweifach gestuften sechseckigen Sockel erhebt sich in der Brunnenschale über polygonaler Plinthe die Figur eines knienden, nackten Putto mit Stirnband im lockigen Haar und einer schweren, seitlich bis auf die Plinthe herabhängenden Rosenblütengirlande über die Schulter gelegt Die Rückwand seitlich des Brunnens wird in ihrem oberen Bereich durch vier gleichförmige rechteckige Reliefplatten aus rotem Kunststein verziert. Im Relief gezeigt werden hier Blattknospen und Rosendolden. Gleichgestaltete Reliefplatten sind an den beiden Flankenpfeilern seitlich der Brunnenanlage angebracht (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Witthöft, Ludwig (Architekt:in)
1917-1920
Datierungshinweise
1998-2000 Sanierung der gesamten Gartenanlage durch die Denkmalpflege
Objektgeschichte
1906 wurde in der Villen- und Landhauskolonie Bohnsdorf (ehemals Vorwerk Falkenberg) eine Villa mit großem Garten für den Juristen und Direktor der Berlin-Anhalter-Eisenbahngesellschaft, Mitglied des Reichstags und Regierungsrat Karl Schrader (1834-1913) errichtet (Namensgeber der Karl-Schrader-Straße in Schöneberg; hier liegt das u. a. von Schraders Witwe Marie Schrader gestiftete Pestalozzi-Fröbel-Haus). Architekt des Landhauses Bunzelstraße 11-13 war der Königliche Baurat und Regierungsbaumeister Ludwig Witthöft (1862-1937). Witthöft, der seit 1909 das ehemalige Nachbargrundstück Nr. 13 besaß, erwarb 1914 nach Karl Schraders Tod auch das Grundstück Nr. 11-12 mit Villa und Garten. Witthöft konzipierte den nun zusammen gewachsenen Landhausgarten neu. Zusammenfassende und strukturierende Gartenarchitekturen gliederten den Garten in Nutz- und Schmuckbereiche. 1916/1917 wurde der Gemüse- und Obstgarten an der östlichen und nordöstlichen Grundstücksseite mit einer massiven, teilweise verputzten Klinkermauer eingefasst. Vom dem Haus direkt zugeordneten Schmuckgarten wurde er durch eine Pfeilerstellung mit eingefügtem Mauersegment, Brunnen und Hecken getrennt. Im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit wurden einige Elemente des Gartens, etwa das Gewächshaus im Nutzgarten und auch eine hölzerne Laube, zerstört oder nach Verfall abgetragen. 1998-2000 wurde der Landhausgarten denkmalpflegerisch wieder hergestellt (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Kunststein (Wandreliefs) (Materialarchiv)
Klinker (Becken) (Materialarchiv)
Sandstein (Brunnen) (Materialarchiv)
Holz (Pergola) (Materialarchiv)
Technik
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, seit der Sanierung 2000
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