Der Brixplatz ist zwar weder mit Bildwerken noch mit plastischem Schmuck ausgestatten, der Brunnen und die Kleinarchitektur in der östlichen Ecke der Grünanlage sollen nicht unerwähnt bleiben. Gegenüber dem Straßenniveau erhöht wird dieser Teil der Anlage durch einen runden schlichten Pavillon mit Wänden und – an der zum Platz weisenden offenen Seite – Pfeilern aus Kalkbruchstein betont. Das spitze runde Dach des Pavillons ist mit Schieferschindeln gedeckt. Der mit einer Kalksteinmauer umgrenzte Vorplatz des Pavillons ist mit zwei schlichten fünfeckigen Wandbrunnen (ebenfalls Kalksteinmauer) und Bänken ausgestattet. Unterhalb dieses Platzes, der die Sicht über die Senke der Parklandschaft ermöglicht, gibt es eine weitere Terrassenebene mit einem Wandbrunnen mit arkadenförmiger Blendarchitektur und halbrunden Bassin (außer Betrieb), auf der nächsten Terrasse fängt ein weiteres Bassin das Wasser auf (Susanne Kähler).
Kategorie
Schaffende/
Barth, Erwin (Landschaftsarchitekt:in)
1919-1921
Pöthig, Kurt (Beteiligte:r)
Gartenamtsleiter
Becker, Fritz (Künstler:in)
Gedenktafel für Erwin Barth im Pavillon (nach Joachim Hermann Pagels)
Datierungshinweise
1950 Wiederherstellung, 1960-1961 Umgestaltung, 1981-1983 Wiedergewinnung der historischen Gestaltung der 1920ger Jahre
Objektgeschichte
Der ehemalige Sachsenplatz ist 1947 nach Josef Brix (1859-1943, Professor für Städtebau an der Technischen Hochschule) umbenannt worden. 1919-1921 gestaltete Gartendirektor Erwin Barth die Anlage, die aufgrund der durch Charlottenburg laufenden eiszeitlichen Rinne starke Höhenunterschiede aufweist, als öffentliche Grünanlage nach dem Vorbild einer märkischen Landschaft. Zentrales Gestaltungselement ist die Kalksteinarchitektur mit Pavillon, Brunnenanlage und künstlichem Felsen. Diese Architektur aus Rüdersdorfer Kalkstein schuf Erwin Barths Mitarbeiter Kurt Pöthig, nachdem er ausführliche Landschaftsstudien in Rüdersdorf bei Berlin betrieben hatte, Pöthig war bis 1926 Bauleiter Erwin Barths. 1950 wurde die der Parkanlage wiederhergestellt. 1960/1961 wurde sie durch Joachim Kaiser umgestaltet und in den Jahren 1981-1983 wiederhergestellt. Die architektonische Gestaltung stellt ein für einen Stadtplatz sehr außergewöhnliches Szenario dar, das möglicherweise im Zusammenhang mit der für die beginnenden 1920er Jahre charakteristische Bewegung „zurück zur Natur“ zu sehen ist. Für den Entwerfer der Anlage, für Charlottenburgs Gartendirektor Barth, wurde 1980 innerhalb des Pavillons eine von Fritz Becker entworfene Gedenktafel mit einem Porträt Barths nach einer Vorlage von Hermann Pagels angebracht. Weitere Exemplare dieser rechteckigen Eisengusstafel befinden sich am Karolingerplatz und am Mierendorffplatz. An der Wand zur Reichsstraße wurde 1981 im Zuge der Restaurierungsarbeiten auf dem Platz eine Gedenktafel für den Dichter Joachim Ringelnatz (1883–1934) an seinem 47. Todestag angebracht. Ringelnatz wohnte zwischen 1930 und 1934 im Haus Sachsenplatz 12 (heute an dieser Stelle Neubau Brixplatz 11), wo eine schlichte Marmortafel zum Gedenken montiert wurde. In die aus Kalkbruchsteinen errichtete Außenmauer des Platzes ist eine rechteckige Tafel mit abgeschrägten Ecken eingelassen. In der Ecke rechts oben ist in die Tafel in Ritzzeichnung das karikierende Porträt des Dichters im Profil eingearbeitet (Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Naturstein
Kalkstein (Materialarchiv) , Rüdersheimer
Eisen (Materialarchiv)
Naturmaterial
Technik
zusammengefügt
gegossen (Tafel)
gemauert
Inschriften
Tafel (eingelassen)
Außenmauer des Parks
»ES SANG EINE NACHT... / EINE NACHTI... / JA NACHTIGALL / AM SACHSENPLATZ / HEUTE MORGEN. – HAST DU IN BERLIN / DAS JE GEHÖRT – SIE SANG SO SCHIEN, / ES MIR, FÜR MICH, FÜR RINGELNATZ«
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Bankauflagen fehlen u.a.
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