Der Brunnen steht inmitten eines runden Pflanzbeetes, das wiederum mit einem schmalen ovalen Pflanzbeet unterschnitten ist. Die ganze Anlage wird durch einen niedrigen schmiedeeisernen Zaun und granitene Kantensteine eingefasst. Zwischen rund angelegtem Bepflanzungsbeet und Brunnenbecken ist ein Streifen mit Mosaiksteingranitpflasterung gelegt. Der eigentliche Brunnen zeigt unten ein rundes Becken mit Muschelkalksteineinfassung und Betonboden. Im Becken steht zentriert in der Mitte ein polygoner Sockel, der eine runde Brunnenschale aus Muschelkalkstein trägt. In der Schale steht in Fortführung des unteren Sockels der Brunnenstock, der die Ausflussrohre birgt. Der Brunnenstock trägt die Skulptur einer hockenden jungen Frau. In der rechten Hand hält sie einen Schöpfkrug, mit der Linken hält sie das herab rutschende Gewand. Der Kopf mit dem langen, oben geknoteten Haar ist leicht nach vorne geneigt. Das genrehafte Motiv lässt erkennen, dass die junge Frau mit ihrer Körperpflege befasst ist und dass sie im Begriff steht, Waschwasser aus dem Brunnen schöpfen. Außerhalb des Pflanzbeets in südöstlicher Richtung ist in das Platzpflaster eine rechteckige Bronzetafel eingetieft, die eine Inschrift enthält (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1993, Bildhauer aus Usti nad Orlici in Tschechien, Steinmetzschule Horice
Mißfeldt, Heinrich (Beteiligte:r)
Bildhauer der Spolien eines älteres Vorgängerwerks von 1914
Wenke, Karl (Beteiligte:r)
Bildhauer der Spolien eines älteren Vorgängerwerks von 1949-1950
Datierungshinweise
unter Verwendung älterer Spolien aus der Zeit von 1913/14 und 1949/50
Objektgeschichte
Nach 1913 wurde der Rathausplatz als möglicher Aufstellungsort des von Ernst Moritz Geyger bis 1918 geschaffenen Brunnen „Symbol des Waldesdoms“ vorgeschlagen. Zu einer Aufstellung kam es jedoch nicht. Der Brunnen erhielt 1935 einen Platz im Von-der-Schulenburg-Park an der Sonnenallee (so genannter „Märchenbrunnen“). Der 1954 von dem Landschaftsplaner Prof. Hans Schiller-Bütow (geb. 29.05.1919, lebte im Januar 2012 noch in Berlin) für den Rathausplatz an der Karl-Marx-Straße entworfenen Kunststeinbrunnen mit fünf recht flachen, rechteckigen Brunnenbecken wurde vor 1993 beseitigt (vgl. Erfassungsblatt der Gartendenkmalpflege des LDA Berlin, Nr. 366 mit Abbildung des Brunnens von 1954). An seine Stelle trat der 1993 errichtete Brunnen, der Spolien vom alten, zwischen 1913 und 1914 geschaffenen Fritz-Reuter-Brunnen vom gleichnamigen Fritz-Reuter-Platz sowie völlig neu geschaffene Teile beinhaltet. Die Brunnenskulptur ist ein Werk eines namentlich unbekannten Bildhauers / einer namentlich unbekannten Bildhauerin bzw. namentlich unbekannten Bildhauern / Bildhauerinnen aus der Fachhochschule für Bildhauerei und Steinmetze in Horice (Usti nad Orlici) in Tschechien (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Muschelkalk (Becken) (Materialarchiv)
Sandstein (Figur) (Materialarchiv)
Beton (Materialarchiv)
Bronze (Tafel) (Materialarchiv)
Brunnentechnik
Granit (Kantensteine) (Materialarchiv)
Schmiedeeisen (Gitter)
Technik
behauen
zusammengefügt
gemeißelt
gegossen (Tafel)
geschmiedet (Gitter)
Inschriften
Tafel (gegossen)
vor dem Brunnen im Boden neben dem Pflanzbeet eingelassen
»Für die tätige und finanzielle Unterstützung / bei der Errichtung des Brunnens ist den Firmen / -ARGE Wiemer & Trachte – Karl Munte – Büro am Lützowplatz – Otto Wöltinger – Pumpen Lehmann – Werner Haupt / sowie der – Fachhochschule für Bildhauerei und Steinmetze / in Horice (Usti nad Orlici)/zu danken.«
Zustand
Vollständigkeit