Blick aus dem Fenster

Blick aus dem Fenster

Foto: Alexander Apel, 2019, CC-BY-4.0

Eine vollansichtige Sandsteinskulptur, die vor allem durch quaderförmige Formen charakterisiert ist. Verschiedene dekorative Elemente unterstreichen die konkrete Darstellung einer Studierstube, so das Pult, Ranken und ein Fenstervorhang. Die Sandsteinskulptur (in der Literatur als Muschelkalkstein bezeichnet) lässt sich grob in fünf Quader gliedern, bestehend aus den waagerechten Sockel- und Deckenblöcken sowie den senkrechte stehenden beiden seitlichen Wandblöcken und einem kleinen Verbindungsblock dazwischen. Da wo sich die fünf Einzelelemente berühren stehen sie mit mindestens einer Dimension im rechten Winkel zu einander. Die beiden Seitenquader selbst stehen im spitzen Winkel zu einander. Die fünf Elemente unterscheiden sich neben der Größe und der Bearbeitungstechnik / Oberflächentextur in der dekorativen Ausstattung. Prinzipiell ist die ganze Skulptur bossiert und scharriert.
Der nur grob ausgearbeitete waagerechte Deckenquader weist ein einfaches paralleles Einkerbungsmuster auf den langen Seitenflächen auf.
Ein Seitenquader schmückt ein konisches, kanneliertes, gegenständliche Zierelement in Form eines Vorhangs auf der schmalen senkrechten Außenseite rechts (Blickrichtung vom Berührungspunkt mit dem Fußweg davor). Seine Oberfläche ist geglättet. Derselbe Quader besitzt auf der Innenseite außerdem ein erhabenes Zierelement, das geschliffen ist und ein Pult darstellen soll. Das dritte Zierelement befindet sich auf der großen Außenseite und erinnert an ein seitlich stehendes Höhenruder. Der gegenüberliegende Wandquader ist hinsichtlich Dekoration und Technik zweigeteilt. Auf der Außenseite links vom davorstehenden Betrachter ist ein bossiertes, florales, erhabenes Relief. Rechts daneben befindet sich eine geglättete Fläche. In ihr befindet sich ein versenktes Relief, das an eine Treppe erinnert, deren Treppenstufen von vorne nach hinten abkippend geneigt sind. Die schmalen Seitenkanten des Quaders sind geschwungen. Die vom Betrachter rechte Seitenfläche des davorstehenden Betrachters weist zwei Einkerbungsmuster auf. Das linke Muster besteht aus zehn Einkerbungen und schließt oben mit einer Zinne ab, auf der sich das florale Muster der Außenseite desselben Wandquaders nahtlos fortsetzt. Der kleine Verbindungsquader ist geglättet und an der Innenseite sogar augenscheinlich partiell geschliffen. Der Sockelblock ist an der Oberseite geglättet, während die Seitenflächen und angedeuteten Treppenstufen stark scharriert sind.
Die Skulptur wird von einer rechteckigen Erdfläche und einer daran außen anschließenden rechteckigen Pflasterung eingefasst (Alexander Apel).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Möpert, Karl-Günter (Bildhauer:in)
1988-1990

Datierungs­hinweise

Auftrag 1988, Einweihung am 02.07.1990

Objekt­geschichte

Die in ehemalige, in Karlshorst ansässige Hochschule für Ökonomie besaß an der Hönower Straße eine Fläche, die sie als Park unterhielt. 1988 erhielt der in Berlin ansässige Künstler Karl-Günter Möpert den Auftrag eine Skulptur als Schmuckelement für den Park anzufertigen. Um den akademischen Kontext zu visualisieren schuf der gelernte Steinbildhauer eine Skulptur, die einer Studierstube nachempfunden war. Zum Zeitpunkt der Auftragserteilung wohnten ausländische Studierende ganz in der Nähe, die Möpert möglicherweise zur Inspiration nahm. Mehrere Elemente der verdeutlichen den Studierstubenbezug. Die Steinblöcke simulieren einen Durchguck, das Fenster. Links vom Fenster befindet sich ein Pult. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich seitlich des Fensters ein steinerner Vorhang. Die Elemente hatte laut Möpert einen symbolischen Bezug. So steht das Pult für das Studium und der Vorhang für die Erinnerung daran. Efeuranken auf der Außenseite des Wandquaders Richtung Sokratesweg symbolisieren das Immergrüne von Wissenschaft und Forschung. Zur Wende war die Skulptur noch nicht fertiggestellt. Die Hochschule wurde abgewickelt und die Liegenschaft sollte verkauft werden. Das Bezirksamt Lichtenberg erwarb die Fläche und bestätigte Möpert den Auftrag zur Schaffung einer Skulptur, obwohl der Kontext, das Akademische, nicht mehr gegeben war. So wurde sie am 02.07.1990 enthüllt. Die Skulptur scheint seitdem nicht umgesetzt worden sein (Alexander Apel).

Maße

(Gesamt)
Höhe
(Gesamt)
Länge
(Gesamt)
Breite

2.36 m

1.3 m

1.18 m

Verwendete Materialien

Sandstein (Gesamt) (Materialarchiv)

Technik

scharriert (Steinquader)
bossiert (Steinquader)
poliert (Steinquader)
geglättet (Zierelemente)

Zustand

biogener Bewuchs (Gesamt, 2019)
beschmiert (Gesamt, 2019)
gesplittert (Kanten, 2019)

Vollständigkeit

vollständig


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