Bierfahrer

Auf einem schmalen, rechteckigen Sockel aus gelben Klinkerformsteinen steht auf längsrechteckiger Plinthe die mehrfigurige Gruppe von Mitarbeitern einer Brauerei bzw. eines auf den Transport von Bierfässern spezialisierten Transportunternehmens. Die fünf Figuren sind, trotz summarischer, geglätteter Formulierung deutlich aus Menschen aus einer historischen Epoche gekennzeichnet. Besonders auffällig wird dies bei der Barttracht. Die vier sichtbaren Bierfässer sind Holzdaubenfässer mit Stahlbändern. Die fünf Figuren zeigen unterschiedliche Stellungen und Tätigkeiten, darunter das Bierfass schleppen und den Bierkonsum und seine möglichen Folgen. Es ist eine Genregruppe, die die Arbeit des Bierfass-Ausfahrens im 19. und frühen 20. Jahrhundert darstellen soll (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

Schaffende		Datierung
Habort, Johannes	Bildhauer_In	1986
Objektgeschichte
Die Plastik steht auf einem kleinen Platz vor der in ein Wohnhochhaus integrierten Gaststätte „Zur alten Gaslaterne“ innerhalb des Thälmann-Parks und zwar innerhalb eines rechteckigen Pflanzbeetes, das in den Betonplattenbelag eingetieft worden ist. Wie auch der Name der Gaststätte – hier erweitert um die Erinnerung an das hier bis zum Abriss stehende Gaswerk – soll im Freizeitbereich des werktätigen Bürgers eine gemütliche Stimmung erzeugt werden, die im krassen Gegensatz zu der hässlichen Betonarchitektur der Wohnblöcke im Thälmann-Park steht. Das Kunstwerk selbst erinnert an die etwa zeitgleich entstandenen Genregruppen (von G. Thieme) im Nikolaiviertel in Berlin-Mitte, wo ein ähnlicher historisierender Effekt erzeugt werden sollte. Kompositorisch ganz gut gelungen, aber künstlerisch sonst recht durchschnittlich (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Plastik	Bronze
Sockel	Klinker
Technik
Plastik	gegossen
Sockel	gemauert
Zustand		Zeitpunkt
gesamt	beschmiert	2013
	biogener Bewuchs	2013
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

• Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 66.
• Hoerisch, Malwine: Prenzlauer Berg - Kunstspaziergänge, Berlin, 2004, S. 153-154.