Berliner Dom

Gebäude mit baugebundener Kunst

Berliner Dom

Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin

Foto: Pauline Ahrens, 2023, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst (7)

An der östlichen Seite des Lustgartens erhebt sich die Hauptfassade des Berliner Doms mit der zum Lustgarten geöffneten großen Vorhalle. In dem Zentralbau befindet sich unter der großen Mittelkuppel die Predigerkirche, an den Ecken umgeben vier Türme die Hauptkuppel. Stilistisch orientiert sich die Fassadengestaltung des Doms an den Formen der Hochrenaissance und des Barock (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Raschdorff, Julius (Architekt:in)
1894-1905

Objekt­geschichte

Der Berliner Dom wurde zwischen 1894 und 1905 nach Plänen des Dombaumeister Julius Raschdorff (1823 – 1914) erbaut, für die Bearbeitung der baukünstlerischen Entwürfe war sein Sohn Prof. Otto Raschdorff (1854 - 1915) verantwortlich. Bei allen Planungsschritten am Bau und an der Ausstattung hatte auch Kaiser Wilhelm II. ein maßgebliches Mitspracherecht. Der Dom steht an der Stelle der 1747 bis 1750 nördlich des Berliner Stadtschlosses erbauten ersten Domkirche, die in den Jahren 1816/1817 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel umgestaltet worden war. Nach der Reichsgründung kam jedoch der Wunsch nach einem repräsentativeren Gotteshaus auf, das den Schinkel-Bau ersetzen sollte. 1893 wurde mit dem Abriss des alten Doms begonnen und am 17. Juni 1894 konnte der Grundstein für den neuen Dom gelegt werden. Seit 1896 sind in den Architektur- und Bildhauerateliers Modelle für die bauplastische Ausstattung entworfen worden, um 1897 konnten die ersten dieser Arbeiten an den Domfassaden aufgestellt werden. Nach 11 Jahren Bauzeit erfolgte die Einweihung des neuen Doms am 27. Februar 1905. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Dom erhebliche Beschädigungen. Erst 1975 ist die Entscheidung für einen Wiederaufbau in reduzierten Formen getroffen worden. In den folgenden Jahren war der Domarchitekt und spätere Dombaumeister Rüdiger Hoth für diese Arbeiten verantwortlich. Der Außenbau des Doms wurde mit vereinfachter Kuppel und reduzierten Turmabschlüssen wiederhergestellt, die Gedenkkirche an der Nordseite des Doms ist jedoch 1975 abgerissen worden. Nach 18 Jahren Bauzeit konnte die Oberpfarr- und Domkirche 1993 erstmals wieder ihre Tore öffnen. Die Fassaden des Doms sind sehr reich mit bauplastischen Arbeiten in Sandstein, Kupfer und Bronze ausgestattet. An der Ausführung der 19 Einzelstatuen, 16 mehrfigurigen Gruppen und zwei Reliefs in den Jahren 1896/97 bis 1908 waren 15 Bildhauer und 3 Firmen für Kupfertreibarbeiten (sowie zahlreiche namentlich nicht überlieferte Steinmetze) beteiligt. Die Firma Martin & Piltzing taucht dabei aufgrund des langen Ausführungszeitraums unter verschiedenen Firmierungen auf. Anfangs lautete der Firmenname „ A. Castner Nachf. Martin & Piltzing“, später nur noch „Martin & Piltzing“, auch die Firmierung „Hofbildgießerei Martin & Piltzing“ bezeichnet dasselbe Unternehmen (Nicola Vösgen).


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