Beim Baden gestörte Nymphe

Beim Baden gestörte Nymphe

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Es ist die Figur einer ideal gebildeten jungen Nymphe. Die Füße stehen in leichter Ponderation, die Beine sind jedoch eng geschlossen. Der linke Fuß berührt nur mit den Zehen den leicht ansteigenden, als Plinthe dienenden Felsbrocken, auf dem die Figur aufmontiert steht. Der Kopf mit dem antikisierend geflochtenen und aufgesteckten Haar ist in jäher Bewegung nach links gewendet. Die Lippen des Mundes sind leicht, die Augen weit geöffnet. Leicht nach vorne gebeugt, versucht die Nymphe ein nach hinten wehendes Gewand mit der rechten Hand vor ihre Scham zu ziehen, während der linke angewinkelte Arm die Brust zu verdecken versucht. Eine bis zum Gewandstück hochragende Schilfpflanze dient auf der linken Figurenseite als Stütze. Die um 1982 im Garten der Villa von der Heydt aufgestellte Figur besitzt weder eine eigene Plinthe noch den stilisierten Sockel. Sie steht vielmehr auf einem künstlich aus verschiedenen Felsbrocken aufgetürmten, etwa kegelförmigen Unterbau, der ihr als Sockel dient. Dieser Unterbau steht im Zentrum einer runden Brunnenanlage mit einem sehr schlichten rundem Brunnenbecken aus Kunststein (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Calandrelli, AlexanderBildhauer_In1885
H. Gladenbeck & Sohn (Bildgießerei)Gießerei
für das Vorbild in Bad Wildungen
Datierungshinweise
Neuguss um 1982
Objektgeschichte
Es handelt sich bei der Plastik um eine Bronzeausformung der 1885 von Alexander Calandrelli formulierten Figur einer beim Baden gestörten Nymphe. Peter Bloch erwähnt 1978 eine mit „A. Calandrelli 1885“ bezeichnete Marmorversion, die sich ehemals im Garten der Villa von der Heydt befunden habe und verschollen sei (Bloch/Grzimek, 1978/1994, Sp.175). Eine originalgroße bronzene Replik der Nymphe, ausgeführt von der Firma Gladenbeck, befindet sich im Kurpark Bad Wildungen. Als Erinnerung an den Nymphenbrunnen der Villa von der Heydt wurde nach der Wiederherstellung des kriegsbeschädigten Gebäudes eine moderne Bronzeausformung der Nymphe aufgestellt. Der Guss erfolgte zu Beginn der 1980er Jahre durch die Gießerei H. Noack, Berlin-Friedenau. Die Kosten trug die Dr. Hermann und Ellen Klaproth-Stiftung. Die um 1982 im Garten der Villa von der Heydt aufgestellte Figur besitzt weder eine eigene Plinthe noch den stilisierten Sockel (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelNaturstein
Kunststein
Technik
Bronzegegossen
patiniert
Sockelaufeinander gefügt
Beckengegossen
ZustandZeitpunkt
gesamtverschmutzt, leicht2003
Figurkorrodiert, leicht2003
Vollständigkeit
vollständigNeuguss und neuer Brunnen

  Nachweise

  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905, S. 111. Abb. Nr. 11 (Nymphe vom Herkulesufer)
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 175.
  • Kießhauer, Inge: Bronzenes für Berlin. Auf den Spuren von Denkmälern und Skulpturen, Berlin, 2001, S. 159-160.
  • Brehm, Knut: Stiftung Stadtmuseum Berlin : Katalog der Bildwerke; 1780 - 1920, Köln, 2003, S. 93. Nr. 57

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