Bauarbeiter

Bauarbeiter

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Die lebensgroße Plastik „Bauarbeiter“ steht in einer der neuen Ostberliner Wohnanlagen der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Plastik stellt einen aufrechtstehenden Bauarbeiter dar, der auf der linken Schulter eine Bauplatte trägt. Es ist ein Stein der typischen Großblöcke, aus denen das 50er-Jahre-Mietshaus von den Bauarbeitern errichtet wurde. Zu seinen Füssen steht eine weitere Bauplatte. Die stämmige, gedrungene Arbeiterdarstellung zeigt den Bauarbeiter mit nacktem Oberkörper, Hose, feste Schuhe und der charakteristischen Schirmmütze. In selbstbewusster Pose blickt er zum Betrachter. Die Plastik fußt auf einer flachen Plinthe und ist auf einem würfelförmigen Klinkersockel aufgestellt. Hinten auf der unteren Bauplatte die Künstlersignatur (Jürgen Tomisch).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Nitzsche-Hartnick, EvelynBildhauer_In1955-1961
(ab 1990 Evelyn Hartnick-Geismeier)
Datierungshinweise
Aufstellung 1965 (?)
Objektgeschichte
Evelyn Nitzsche-Hartnick (auch Evelyn Hartnick-Geismeier genannt) vollendete die Standfigur eines "Bauerarbeiter(s)" im Jahr des Mauerbaus 1961. Der Aufstellungsort für den „Bauarbeiter“ stand im Zusammenhang mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg geplanten Neubauprojekt am Stiftsweg Ende der 1950er Jahre. Die vier- bis fünfgeschossigen Wohnzeilen (Stiftsweg 4-38, 11-43 und Wolfshagener Straße 106-114) entstanden bis 1959. Zur künstlerischen Gestaltung des neuen Wohnviertels wurde 1961 (oder 1965) die Arbeit von Nitzsche-Hartnick vor der östlichen Wohnzeile Stiftsweg 33-43 platziert. Dort befand sich ein kleiner Grünzug entlang der neuen Wohnzeile mit einem Parkplatz an der Mendelstraße. Nach der politischen Wende von 1989/1990 entstand anstelle der Parkplatzes und Teile des Grünzuges eine Reihenhauszeile. Seitdem steht die Plastik nicht mehr so offen einsehbar im Stadtraum. Bereits 1955 hatte Evelyn Nitzsche-Hartnick während ihres Studiums in der Bildhauerklasse bei Heinrich Drake am Entwurf der Bauarbeiterplastik gearbeitet. Der spätere Bronzeguss von 1961 zeigt eine starke Ähnlichkeit mit ihrer Studienarbeit (Jürgen Tomisch).
Maße
PlastikHöhe1.4 m
SockelHöhe0.5 m
Breite0.6 m
Tiefe0.63 m
Verwendete Materialien
SockelKlinker, rot
PlastikBronze
Technik
Sockelgemauert
Plastikgegossen
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
Rückseite
Ev. Nitzsche-Hartnick 1961
ZustandZeitpunkt
gesamtkorrodiert2018
beschmiert, leicht2018
Sockelverfärbt2018
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Hartnick-Geismeier, Evelyn: Die Bildhauerin Evelyn Hartnick-Geismeier, Leipzig, 2014, S. 155. Abb.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 321.
  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 60.
  • Klother, Eva-Maria: Denkmalplastik nach 1945 bis 1989 in Ost- und Westberlin, 1998, S. 62.
  • Eisold, Dietmar: Lexikon Künstler in der DDR, Berlin, 2010, S. 317.

Ihre Information ist gefragt