Barbarossa-Brunnen

Barbarossa-Brunnen

Foto: Jürgen Tomisch und Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

Zu der auf einer Anhöhe angelegten Siedlung Barbarossahöhe der Gartenstadt Frohnau gehört als Teil der Umwehrung ein architektonisch gestalteter Ruheplatz an der Welfenallee Ecke Olwenstraße. Der Ruheplatz ist von zwei Treppen, einer Pergola und einem Wasserbecken mit einer Skulptur – dem Barbarossa-Brunnen – gegliedert. Am Fußpunkt der nördlichen Treppe liegt der in zwei Ebenen gestaltete Brunnen. Er besteht aus einem unregelmäßig geformten Becken aus gemauerten bunten Granitsteinen (gespaltene Findlinge) und einem hohen viereckigen Pfeiler aus dem gleichen Material, der an der Beckenrückseite bei der Treppe eingebaut ist. Auf ihm sitzt eine aus Muschelkalk gehauene kniende männliche Figur, die zwischen den Beinen ein Hausmodell in Händen hält. Die Figur ist nur mit einer Arbeitshose bekleidet und fußt auf einem gestuften Muschelkalksockel, der den Pfeiler abschließt. Seitlich auf dem Sitzstein der Figur sind mit Zirkel und Winkeleisen Attribute des Baumeisters abgebildet. Im Pfeiler ist die Wasserzuleitung installiert. Aus einem Hahn auf der Frontseite fällt das Wasser auf einen vorspringenden Stein und von dort in das Becken (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Poser, Paul (Künstler:in)
1926-1927

Datierungs­hinweise

Bildhauer oder Steinmetz nicht bekannt (Der bei Wikipedia (Seite Constantin Starck) genannte Bildhauer Constantin Starck ist nach Aussage von Frau Hannesen nicht der Verfasser der Brunnenfigur [siehe auch Werkverzeichnis in: Hannesen, 1993]).

Objekt­geschichte

Als repräsentativer Eingang zur 1926-29 auf einer Anhöhe erbauten Siedlung Barbarossahöhe entstand auf der Ecke Welfenallee und Olwenstraße ein aufwendig gestalteter Ruheplatz mit einem Trink- und Zierbrunnen, dem so genannten Barbarossa-Brunnen. Die Anlage auf zwei Ebenen am Hang mit Zugangstreppen zur Siedlung entstand 1926-27 nach einem Entwurf des Architekten Paul Poser, der auch für die Gestaltung der Siedlungshäuser verantwortlich zeichnete. Bauherr der Siedlung und des Ruheplatzes war der Vaterländischer Bauverein eGmbH. Poser, der ausgebildete Steinmetz war, könnte selbst bei der Fertigung des Brunnens beteiligt gewesen sein. 1985 ist der Brunnen umfassend durch den Berliner Bildhauer Dietrich Starcke (1929-2019), Werkstatt für Steinbildhauerei und Restaurierung, restauriert worden. Die Brunnenfunktion wurde am 10 Mai 1985 wieder in Betrieb genommen. Der Barbarossabrunnen ist Teil des Gartendenkmals „Ruheplatz an der Barbarossahöhe“ (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).

Maße

(Skulptur)
Höhe
(Stufensockel)
Höhe
Breite
Tiefe
(Pfeiler)
Höhe
Breite
Tiefe
(Brunnenbecken)
Länge

1.37 m

0.32 m
0.91 m
0.91 m

2.22 m
0.78 m
0.78 m

4 m

Verwendete Materialien

Muschelkalk (Skuptur und Sockel) (Materialarchiv)
Granit (Pfeiler und Becken) (Materialarchiv) , bunt, gespaltene Findlinge

Technik

gehauen (Skulptur und Sockel)
gemauert (Becken und Pfeiler)

Inschriften

Lettern (Lettern erhaben, gemeißelt)
am Sockel, umlaufend
»Erb. 1926-27 v. / Vaterländischen / Bauverein / (?) B.D.A. P. Poser«

Zustand

biogener Bewuchs (Skulptur, 2020), auf den horizontalen Flächen
verkalkt (Pfeiler, 2020), unterer Bereich
Fehlstellen (Inschrift, 2020)
undicht (Brunnenbecken, 2020)
restauriert (gesamt, 2020), 1985

Vollständigkeit

vollständig


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