Auf einem gestuften Muschelkalksteinsockel mit Lorbeerfries unterhalb der Deckplatte ruht breit hingelagert die bronzene Figur eines schlafenden Bacchus (Weingott). Auf einer irregulär geformten Plinthe mit angedeutetem Naturrelief ruht auf einem Raubtierfell, gestützt von einem Unterbau in Gestalt eines Felsens und eines ledernen Weinschlauches der Gott als recht ideal gebildeter, unbekleideter, junger und etwas molliger Mann mit angezogenen Beinen. Auf dem Kopf trägt er einen Weinlaub- und Weintraubenkranz. In der linken Hand hält er eine Weintraube vor der Brust. Der rechte Arm hängt gelöst herab. Hinter dem Liegenden steht ein mit Weintrauben gefüllter Flechtwerkkorb. Unter dem natürlichen Weinschlauch steht eine Trinkschale, verziert mit einem als „Laufender Hund“ bezeichneten Fries. Am Fels, der dem Gott als Auflager dient, ist eine Eidechse abgebildet. Was dieses Tier, das gemeinhin dem Gott Apoll zugeordnet wird, hier bedeutet, ist nur zu vermuten. Wahrscheinlich dient die Darstellung der Illustrierung des Naturraums und kann als Hinweis auf die sonnige und gut gewärmte Lage des Gottes verstanden werden. (Jörg Kuhn)
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Ohmann, Richard (Bildhauer:in)
1880
Fa. Martin & Piltzing (Gießerei)
Datierungshinweise
Aufstellung hier seit 1957
Objektgeschichte
Ohmann war seit 1878 Meisterschüler von Reinhold Begas (1831-1911), dem Hauptvertreter des wilhelminischen Neubarock in Deutschland. Während seines Studienaufenthaltes in Rom schuf er offenbar 1880 das Modell zu der Figur des schlafenden Bacchus. Der Guss erfolgte dann in Berlin. Die Plastik befindet sich seit 1957 im Stadtpark Steglitz. Davor könnte sie sich in Privatbesitz befunden haben. (Jörg Kuhn)
Verwendete Materialien
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Muschelkalk (Sockel) (Materialarchiv)
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
auf der Plinthenkante rechts
»GUSS: MARTIN & PILTZING BERLIN N«
Bezeichnung (gegossen)
auf der Plinthenkante links
»R. Ohmann / Roma / 1880«
Zustand
Vollständigkeit
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