„Antifaschistischer Widerstandskampf und Befreiung im Prenzlauer Berg“

„Antifaschistischer Widerstandskampf und Befreiung im Prenzlauer Berg“

Foto: Nicola Vösgen, 2020, CC-BY-4.0

An der westlichen Brüstungsmauer der S-Bahnbrücke Schönhauser Allee sind fünf Bronzetafeln eingelassen, die die Gedenkstätte „Antifaschistischer Widerstandskampf und Befreiung im Prenzlauer Berg“ kennzeichnen. Die Motive stellen folgende Szenen dar (von links nach rechts): Ansicht eines Wasserturms mit Steigrohr. Auf der Mauer im Vordergrund steht „Tod den Hitler“. / Drei Personen arbeiten in einer illegalen Druckerei. Auf einem der Flugblätter sind folgende Zeilen zu lesen „BERLINER ZUM KAMPF / Rettet was uns noch verblieben ist! / Rettet Berlin! Tod den Hitlerbanditen! / Unser das Leben. Unser die Zukunft“ / Die mittlere Tafel trägt in deutsch, englisch, französisch und russisch die Inschrift: „alle, die ihr hier vorübergeht, / erweist jenen die ehre, /die gefallen sind, damit ihr leben könnt“. In der Mitte das Logo des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer, darunter stehen die Jahreszahlen 1933 – 1945. / Vor einer Ruinenlandschaft befreit ein Rotarmist mehrere Personen aus einem Luftschutzkeller. / Fünf Personen in Rückenansicht tragen einen Verstorbenen zu Grabe. Ein Panzer und ein Geschütz im Hintergrund kennzeichnen die Kriegssituation (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Schütz, Günter (Bildhauer:in)
1986-1984

Objekt­geschichte

Ursprünglich war der Bildhauer Karl Biedermann 1984 mit der Schaffung von zwei Reliefs zum Thema „Widerstandskampf und Befreiung im Stadtbezirk“ beauftragt worden. Diese sollten anlässlich des 40. Jahrestages der „Befreiung vom Hitlerfaschismus“ in eine Brückenmauer am S-Bahnhof Schönhauser Allee eingelassen werden. Die Entwürfe Biedermanns wurden jedoch vom „Kreiskomitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer am Prenzlauer Berg“ aus ideologischen Gründen abgelehnt (Eines dieser Reliefs befindet sich seit 1990 an der Mauer vor der Gethsemanekirche) (taz. die tageszeitung, 10. 10. 1990, S. 25). Stattdessen ist der Grafiker und Bildhauer Günter Schütz beauftragt worden, Reliefs zu demselben Thema zu gestalten. Am 13. September 1986, dem „Internationalen Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors“, wurden die fünf Reliefs enthüllt (Neues Deutschland, 16.09.1986, S. 8). Ab 2025 wird die Brücke Schönhauser Allee abgerissen und neu gebaut werden. Laut den derzeitigen Planungsdokumenten ist der Erhalt der Gedenktafeln offenbar nicht vorgesehen (Stand: Oktober 2023) (Nicola Vösgen).

Maße

(äußere Tafeln)
Breite
Höhe
(zweite, vierte Tafel)
Breite
Höhe
(Schrifttafel )
Breite
Höhe

0.77 m
0.89 m

1.04 m
0.89 m

1.77 m
0.77 m

Verwendete Materialien

Bronze (Materialarchiv)

Technik

gegossen

Zustand

gut (2020)

Vollständigkeit

vollständig


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