Das Gebäude der Anne-Frank-Grundschule (ehemals Güterschuppen Spreebord) ist „in einem sachlichen Klinkerstil mit expressionistischen Reminiszenzen gestaltet. […] An den lang gestreckten dreistöckigen Lagertrakt mit Laderampe schließt sich der turmartige Verwaltungstrakt an, der über fünf Geschossen aufragt. […] Um dem Gebäude ein lebhaftes Aussehen zu verleihen, wurden verschiedenfarbige Klinker verwendet. Die Fenster und die dazwischenliegenden Wandflächen mit einem Relief aus vortretenden und zurückgesetzten Klinkerlagen schließen sich zu horizontal gliedernden Streifen zusammen. Das wehrhafte, von Konsolen getragene Dachgesims ist als Antwort auf die Militärarchitektur des einstmals gegenüberliegenden Heeres-Proviantamts aus den 1890er Jahren zu verstehen. An der Ecke des Verwaltungstrakts [die] wuchtige Sandsteinskulptur „Lastenträger“ von Felix Kupsch angebracht, die einen Transportarbeiter bei der Arbeit zeigt.“ (vgl. Jürgen Tomisch, 2005, S. 308)
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Lüttich, Günther (Architekt:in)
1934-1935
Datierungshinweise
Entwurf 1934, Fertigstellung 1935
Objektgeschichte
Der 1934-1935 von dem Architekten und Reichsbahnoberrat Günther Lüttich erbaute Güterschuppen “Spreebord” am Moabiter Werder war Teil des Hamburger und des Lehrter Güterbahnhofs und zählte zur damaligen Zeit zur größten Güterabfertigungsanlage Berlins (vgl. Tomisch 2005, 308). Um eine klarere Aufteilung der unterzubringenden Güter zu erzielen, wurde hinter dem Kopfbau eine vierschiffige Anlage gebaut. Zwischen 1997 und 1999 wurde der später ungenutzte Güterschuppen nach Plänen von Marion Drews in eine Schule umgebaut und durch eine Sporthalle und einen Kindergarten erweitert. Seit 2000 ist dort die Anne-Frank-Grundschule untergebracht (Pauline Ahrens).
Verwendete Materialien
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