Baugebundene Kunst (4)
Die Lutherkirche ist ein in neogotischen Formen gestalteter Backsteinbau. Der dreischiffigen Hallenkirche mit Querschiff und Polygonalchor ist im Süden eine Vorhalle mit drei übergiebelten Rundbogenportalen vorgelagert.
Aufgrund der Lage des Bauplatzes hat der Architekt den schlanken Turm im Nordwesten mit spitzem oktogonalen Helm in den Winkel zwischen Chor und westlichem Querarm gelegt, damit er in der Sichtachse der Bülowstraße steht (Nicola Vösgen).
Fakten
Standort
Kategorie
Epoche
Werkdaten
Schaffende/
Otzen, Johannes (Architekt:in)
1891-1894
Objektgeschichte
1863 war der Norden von Schöneberg nach Berlin eingemeindet und die Zwölf-Apostel-Gemeinde gegründet worden. Die erste Kirche der Gemeinde, 1871-74 an der Kurfürstenstraße errichtet, reichte bereits 20 Jahre später für die steigende Zahl der Gemeindemitglieder nicht mehr aus. So ist seit Beginn der 1880er Jahre ein Neubau geplant worden. Die Ausführung ist dem renommierten Architekten Johannes Otzen übertragen worden. Am 18. April 1891 erfolgte die Grundsteinlegung im Beisein von Kaiser Wilhelm II. und seiner Gemahlin Auguste Viktoria. Die Kirche wurde am 05. Mai 1894 in Gegenwart der Kaiserin eingeweiht. Seit 2002 wird die Lutherkirche von der "American Church Berlin" genutzt (Nicola Vösgen).
Zitierhinweis/Referenzen
- Bahns, Jörn: Johannes Otzen 1839-1911. Beiträge zur Baukunst des 19. Jahrhunderts, München, 1971, S. 120ff..
- Mirbach, Ernst von: Die Kirchenbauten in und um Berlin 1890-1893 - Denkschrift und 17 Jahresberichte des Evangelischen Kirchenbau-Vereins für Berlin, Berlin, 1907, S. 409ff..
- Berlin und seine Bauten, Teil 2, Berlin, 1877, S. 174f..
- Der Bär, 20.1894, Berlin, 1894, S. 250ff..
- Deutsche Bauzeitung, 28.1894, 1894, S. 231.
- Zentralblatt der Bauverwaltung, 11.1891, 1891, S. 53ff..
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