Amazone

Amazone

Foto: Sophia Peix, 2019, CC-BY-4.0

Auf der östlichen Wange der Freitreppe des „Alten Museums“ steht auf rechteckiger Plinthe mit Naturrelief die dramatisch inszenierte Kampfgruppe einer ideal gebildeten, nur halbbekleideten Amazone zu Pferde, die versucht mittels einer Lanze den brutalen Angriff eines mächtigen Panthers abzuwehren. Der Panther mit naturnah formulierter Physionomie hält mit Zähnen und Krallen das vergeblich zurück weichende Pferd fest im Griff. Alles scheint in Bewegung, der Pferdeschweif und die Vorderhufe, das sich aufbauschende Gewand der Kämpferin und der sich einrollende Schwanz des Raubtieres. Die Dreieckskomposition der Gruppe wird durch den schräg gehaltenen langen Schaft der Lanze nach oben weitergeführt, ohne die Konzentration auf die verdichtete Angriffshandlung zu unterbrechen. Als Pendant der Gruppe der „Reitenden Amazone“ ist auf der westlichen Freitreppenwange der „Löwenkämpfer“ von Albert Wolff aufgestellt worden (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Kiss, August Karl Eduard (Bildhauer:in)
1837-1841

Fischer, Christoph Heinrich (Gießer:in)

Datierungs­hinweise

Aufstellung: 1843

Objekt­geschichte

Ohne Auftrag 1837-1839 in Ton modelliert ausgeführt, erregte die Amazone so großes Aufsehen, dass eine von Friedrich Wilhelm IV. unterstützte Spendenaktion 1842 ihren Guss durch den Gießer Christoph Heinrich Fischer ermöglichte. Kurz zuvor hatte Kiss im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern das Modell in Marmor umgesetzt. Ein Galvanoguß wurde 1851 auf der Weltausstellung in London gezeigt und mit dem Großen Preis ausgezeichnet. Die Reitende Amazone begründete Kiss' internationalen Ruhm. Sein repräsentatives Grabmal auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg (Schöneberg-Tempelhof) kündet von gediegenem Wohlstand (Marc Wellmann, Jörg Kuhn).

Maße

(gesamt)
Höhe

3.6 m, ohne Lanze

Verwendete Materialien

Bronze (Materialarchiv)

Technik

gegossen

Inschriften

Inschrift (gegossen)
Plinthe
»Societas artis cultorum berolinensis aere collato F. C. (f. c.= faciundum curavit)«

Zustand

gut (2012), saniert

Vollständigkeit

vollständig


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