Altgermanische Wisentjagd

Altgermanische Wisentjagd

Büffeljagd
Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Auf einem mächtigen Muschelkalksteinsockel erhebt sich über einer längsrechteckigen, mit Naturrelief ausgestatteten Plinthe die mit Bewegungsrichtung nach rechts gestaltete Gruppe eines in „alt-germanische Tracht“ gehüllten Jägers, der mit seinen beiden Hunden ein Wisent (Büffel, Ur) mit einem Speer erlegt. Die Darstellung soll angeblich eine Jagdszene zur Zeit Albrecht des Bären (1134-1170) illustrieren. Vermutlich ist jedoch eine zeitlich viel früher anzusiedelnde Szene gemeint. Die Bronzegruppe zeigt: Von links stürmt in Laufstellung ein „germanisch“ bekleideter Jäger heran und stößt mit großer Kraft einem gewaltigen, nach rechts ausgerichteten Wisent (Büffel, Ur, Bison) die speerförmige Lanze in die rechte Flanke. Der Schweif des Tieres peitscht links über den Plinthenrand hinaus. Zwischen der Figur des Jägers und des Büffels steht ein Jagdhund, der sich im Bein des Büffels verbissen hat. Ein zweiter Hund liegt rechts auf der Seite, das Maul weit aufgerissen. Mit den beiden rechten Läufen versucht er sich gegen den Büffel zu stemmen. Der Büffel hat, bei Schrägstellung des Kopfes, dem Hund sein linkes Horn in den Leib gestoßen. Die Gestaltung ist krass naturalistisch im Sinne des Neubarock erfolgt. (Susanne Kähler/Jörg Kuhn)

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Schaper, FritzKünstler_In1903-1904
H. Gladenbeck & Sohn (Bildgießerei)Gießerei
Aktiengesellschaft vorm. H. Gladenbeck & Sohn Berlin-Friedrichshagen
Datierungshinweise
Einweihung: 02.11.1904; 1938 versetzt, 20.04.1939 Wiedereinweihung, 1986/87 Reinigung
Objektgeschichte
Einweihung: 02.11.1904; 1938 versetzt, 20.04.1939 Wiedereinweihung, 1986/87 Reinigung, insbesondere des Sockels, Neugestaltung der Umgebung
Maße
GruppeHöhe25 m
SockelHöhe193 m
Breite331 m
Tiefe181 m
Verwendete Materialien
GruppeBronze
SockelMuschelkalk
Technik
Sockelbehauen
schariert
Gruppegegossen
montiert
patiniert
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe vorne
F. SCHAPER fec. 1904.
Bezeichnung
an der Plinthe linke Seite
AKT.-GES. vorm. H. GLADENBECK & SOHN / BERLIN-FRIEDRICHSHAGEN.
ZustandZeitpunkt
Sockelbestoßen, leicht2003
beschädigt, Einschusslöcher2003
locker, Deckplatte Nordwestecke2003
Gruppeverschmutzt, teilweise2003
korrodiert, teilweise2003
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905, S. 72-74.
  • Wirth, Irmgard: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Bezirk Tiergarten, Berlin, 1955, S. 219.
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 310. Tafel 321
  • Wendland, Folkwin: Der Große Tiergarten in Berlin, Berlin, 1993, S. 219, 221.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 203.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 174-175.
  • Simson, Jutta von: Fritz Schaper : 1841 - 1919, München, 1976, S. 85-86.
  • Lichtenstern, Christa: Fritz Schaper, die Wiederentdeckung des Denkmals : Katalogbuch, Goch, 2000, S. 102. Abb. 80

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