Das in Form eines abgesenkten Hofes errichtete, 672 qm einnehmende Denkmal zur Erinnerung an die in den beiden europäischen Weltkriegen des 20. Jahrhunderts gefallenen Siemens-Mitarbeiter befindet sich auf einem exponierten Platz nahe den beiden hier zusammentreffenden Straßen. Die Platzfläche ist mit hellgrauen Granitplatten ausgelegt. Begrenzt wird dies durch eine Umfriedung aus Muschelkalkstein mit Hintermauerungssteinen. Der tiefer gelegene Gedenkplatz selbst ist über eine eingeschobene Freitreppe mit sechs Stufen vom Trottoir der Nonnendammallee aus zugänglich. Treppe und Absenkung verstärken den Eindruck des Besuchers, sich in einen „Heiligen Bezirk“ (Temenos) zu begeben. An drei der vier Wänden des Hofes sind auf 118 rechteckigen, in den Ecken mit Dübelköpfen versehenen, gusseisernen Platten die alphabetisch sortierten Namen aller 2989 Gefallenen nach Kriegsjahren geordnet aufgeführt. Die vierte Wand an der Nonnendammallee ist, neben der Freitreppe gelegen, als monumentale Sitzbank ausgebildet. In der Mitte des Hofes befindet sich auf einer niedrigen, großen Scheinsarkophagliegeplatte aus Muschelkalkstein ein liegendes, leicht aufgeständertes Bronzeschwert von eher mittelalterlicher Gestalt. Die Plattenkanten tragen eine umlaufende Inschrift. Am südwestlichen Rand der Umfriedung erhebt sich eine hohe rechteckige Stele mit einer Verkleidung (?) aus Muschelkalkstein. Auf der Vorderseite finden sich die Jahreszahl „1914“, ein Eichenblatt, die Jahreszahl „1918“ und darunter ein Eisernes Kreuz. Auf dem oben mit Kupferblech gedeckten Vierkantpfeiler ruht ein Adler aus Kupferblech auf. Den Kopf hält er (vom Tier aus) nach links gewendet. Die Schwingen sind in stark stilisierender Weise seitlich nach hinten weggestreckt.
Um die zentrale Scheinsarkophagliegeplatte sind seit 1970 sieben rechteckige Travertinblöcke in gleichmäßigen Abständen aufgestellt. In ihre zur Freitreppe ausgerichteten Fronten sind die einzelnen Kriegsjahre von 1939 bis 1945 eingetieft (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Wackerle, Josef (Künstler:in)
1934
Hertlein, Hans (Architekt:in)
Schwennike, Karl Heinrich (Architekt:in)
der Erweiterung 1969-1970
Datierungshinweise
Einweihung am 05.08.1934, 1969-1970 erweitert, 1982-83 Sanierung des Schwerts, 1994 umfassende Sanierung der Anlage
Objektgeschichte
Bauantrag 05.02.1934, Einweihung am 05.08.1934, 1969-1970 Erweiterung um die Erinnerungszeichen für die im Zweiten Weltkrieg als Soldaten ums Leben gekommenen Siemens-Mitarbeiter. Im Juli 1969 erfolgte die Beauftragung, die Einweihung fand 1970 statt. Die Kosten beliefen sich 1970 auf 46.200,- DM. 1982-1983 erfolgte die Wiederherstellung des Schwertes auf dem Scheinsarkophag. 1994 konnte eine umfassende sanierung der Architektur und der Inschriftentafeln vorgenommen werden (Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
Muschelkalk (Architektur) (Materialarchiv)
Kalkstein (Materialarchiv)
Kupferblech (Adler)
Bronze (Schwert) (Materialarchiv) , 1982-1983
Granit (Platten) (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (gegossen)
Erste Tafel im Hof links
»IM WELTKRIEG / 1914–18 LIESSEN IHR LEBEN / FÜR DAS VATERLAND / 2989 KAMERADEN AUS / DEN SIEMENSWERKEN / IHRE NAMEN SIND / HIER VERWEWIGT«
Inschrift
Scheinsarkophag, Deckplatte
»DEN UNVERGESSENEN / KAMERADADEN (Eichenlaubmotiv) / DIE IM (Eisernes Kreuz) WELT-/ KRIEG (Eisernes Kreuz) / DEN HELDENTOD STARBEN (Eichenlaubmotiv) / DAS HAUS SIEMENS«
Zustand
Vollständigkeit
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.