Die Fassade der Zwinglikirche erhebt sich als neugotischer Klinkerverblendbau über einem hohen Hausteinsockel. Die Ost- und Nordfassade weisen an den Fassaden reiche historisierende Formen auf. Die Portale sind von krabbenbesetzten Wimpergen gekrönt und mit Maßwerkschmuck versehen. An der Ostfassade befinden sich zwei hohe übergiebelte Maßwerkfenster und Rosetten, an der Nordseite ein Staffelgiebel. Platzprägend ist der 81 Meter hohe quadratische Turm mit einem schlanken achtseitigen Knickhelm an der Nordostecke (Nicola Vösgen).
Standort
Epoche
Schaffende/
Kröger, Jürgen (Architekt:in)
1905-1908
Objektgeschichte
Ende des 19. Jahrhunderts war vor dem Stralauer Tor ein neues Stadtquartier entstanden. Südlich des Bahngeländes an der Warschauer Straße wurde der Rudolfplatz angelegt, auf dem im Dezember 1900 eine kleine Holzkapelle aus Holz eingeweiht wurde. Das rasche Wachstum der evangelischen Gemeinde im Stralauer Viertel ließ diese Kapelle jedoch rasch zu klein werden. Der Gemeinde-Kirchenrat entschloss sich deshalb 1903 zu einem Neubau und beauftragte den kaiserlichen Baurat Jürgen Kröger mit den Entwurfsplanungen. Der Bau der neuen Kirche wurde am 11. September 1905 begonnen, der Grundstein am 29. April 1906 gelegt. Die feierliche Einweihung erfolgte am 9. Februar 1908. Zwischen 1978 und 1993 war die Kirche an die Staatsbibliothek zu Berlin als Archiv verpachtet. Von 1993 bis 1995 wurde die Kirche renoviert und seitdem wieder von der evangelischen Gemeinde genutzt. Im Herbst 1997 begann die Suche nach langfristigen neuen Nutzungskonzepten. Seit 2003 ist die Kirche vom Gemeindejugendwerk der evangelisch-freikirchlichen Gemeinden in Berlin-Brandenburg für Kinder- und Jugendarbeit mitgenutzt worden. Im Jahr 2007 gründete sich der Verein KulturRaum Zwingli-Kirche. Seitdem hat sich ein Forum für Kunst, Kultur und Geschichte etabliert, das Künstlern aus den Bereichen Film, Musik, Literatur und Bildende Kunst die Möglichkeit der öffentlichen Präsentation ermöglicht (Nicola Vösgen).
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