Auf der Spitze des südlichen Giebels der St. Michaelkirche steht die weit überlebensgroße Statue des geflügelten Erzengels Michael. Der mit Waffenrock und lang herabhängendem Mantel bekleidete Engel ist im Begriff dem sich am Boden windenden geflügelten Drachen sein Kreuz in den Rachen zu stoßen. Ein Gliederkettengürtel verläuft diagonal über die knapp knielange Tunika, deren Vorderseite ein preußischer Adler mit Zepter und Reichsapfel ziert. Die Locken des Erzengels sind mit einer Kappe mit Kreuzdiadem bedeckt (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Datierungshinweise
Modell; Ende der 1850er Jahre: Aufstellung
Objektgeschichte
König Friedrich Wilhelm IV. beauftragte August Kiss 1849 mit der Schaffung des Modells einer kolossalen Statue des Erzengels Michael für ein Denkmal zu Ehren der gefallenen preußischen Soldaten in Karlsruhe. Das Modell war 1852 vollendet und wurde im selben Jahr in der Gießerei Moritz Geiss in bronziertem Zinkguss ausgeführt. Kurze Zeit später erfolgte die Aufstellung auf dem sog. Preußen-Denkmal in Karlsruhe, einem gotischen Baldachin, das am 23. Juli 1852 eingeweiht wurde (Statue zerstört, Denkmalarchitektur erhalten). Im Katalog der Zinkgießerei Moritz Geiss ist der Erzengel mit der Beschreibung „St. Michael, zu dem Denkmale in Carlsruhe für die im Badenschen Feldzuge gefallenen Preußen, Modell von Kiß“ abgebildet. Auf einem Verkaufsblatt der Gießerei Geiss ist als Größe 12 Fuß (ca. 3,60 m) genannt. Wann genau die in vergoldetem Zinkguss ausgeführte Zweitausführung des Erzengels auf dem Dach der St. Michaelkirche aufgestellt wurde, ist nicht überliefert. Ein Foto, das um 1860 entstanden ist, zeigt die Statue bereits auf dem Dach der Kirche. Der Erzengel krönte bis 1984 das Glockenhaus und wurde dann abgebaut. In den 1990er Jahren erfolgte die Restaurierung und Neuaufstellung auf dem Giebel. Heute weist die Statue eine weiße Farbfassung auf. Von dem Erzengel Michael sind zwei weitere Ausführungen bekannt: Fast zeitgleich zu dem Karlsruher Exemplar entstand 1852 eine Ausführung in Bronze (geg. Louis Friebel), ein Geschenk Friedrich Wilhelms VI. an seinen Bruder Prinz Wilhelm. Dieser Abguss ist 1853 hinter dem Schlosspark Babelsberg auf der Voltaireterasse aufgestellt worden. Eine weitere Ausführung in Zinkguss befindet sich auf der 1854 vollendeten Kuppel vom Schweriner Schloss. Auch diese war in der Gießerei Moritz Geiss gegossen worden und hatte eine vergoldete Oberfläche. (Nicola Vösgen).
Maße
Verwendete Materialien
Technik
Zustand
Vollständigkeit
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