Die spätklassizistische zweigeschossige Villa steht an der südwestlichen Ecke des ehemaligen Dorfangers Alt-Lietzow. Sie hat zwei hohe, durch ein Gesims unterteilte Geschosse über einem hohen Kellersockel. Der Putzbau wird oben mit einem kräftigen, reich verzierten Dachgesims und einem flachgeneigten Walmdach abgeschlossen. Die vier Fassaden sind in unterschiedlicher Art mit Risaliten und Vorbauten gestaltet: Die Nordseite hat sieben Fenster in jeder Etage, von denen die mittleren drei durch ein kräftiges gemeinsames Gesims gekoppelt sind. Hier ist eine große Terrasse vorgelagert, die mit einem von vier korinthischen Säulen getragenen Söller überdacht ist. Die Ostseite ist fast fensterlos und weist einen erkerartigen, zweigeschossigen Vorbau auf, in dem sich der rundbogige von Pilastern flankierte Haupteingang und darüber ein Fenster befinden. Die Südseite wird von einem kräftig hervortretenden Gesims mit drei Fensterachsen geprägt. Die Westseite hat einen weiteren zweigeschossigen und durchfensterten Erker mit 3/8-Schluss und ist mit bauplastischen Elementen reich verziert (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Mertens, Louis & Zeitler, L.
1862-1866, Maurermeister & Zimmermeister
Objektgeschichte
Der Holzhändler Carl Albert Friedrich Kogge besaß an der damaligen Adresse Lützow 12 (heute Alt Lietzow 28) bereits seit den 1850er Jahren ein Grundstück, das er zusammen mit einem Partner als Lagerplatz nutzte. Ab 1862 ließ er auf der Parzelle eine Villa für sich und seine Familie errichten, die 1866 bezugsfertig war. Der Architekt ist nicht überliefert, aufgrund der harmonischen spätklassizistischen Gestaltung wird er im Umkreis von Hitzig oder Knoblauch vermutet. Hersteller waren die Maurermeister Louis Mertens & L. Zeitler. Nach Eigentümerwechseln gelangte das Gebäude 1910 in den Besitz der Stadt Charlottenburg, nach der Bildung von Groß-Berlin gehörte es seit 1920 der Stadt Berlin. Das seit 1954 unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde 1959 umgebaut, seitdem wird es als Standesamt Charlottenburg genutzt (Nicola Vösgen).
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