General Friedrich Wilhelm Freiherr von Seydlitz-Kurzbach

General Friedrich Wilhelm Freiherr von Seydlitz-Kurzbach

Foto: Sophia Peix, 2019, CC-BY-4.0

Gesockeltes Standbild im zeitgenössischen Kostüm

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Kiss, August Karl Eduard (Bildhauer:in der Nachschöpfung)
1859-1862

Tassaert, Jean-Pierre Antoine (Bildhauer:in des Vorbilds)
von 1779-1781

Königliches Gewerbe-Institut (Gießerei)
Bildgießerei Kraas (Berlin, West) (Gießerei)
der Restaurierung 2008/09

Datierungs­hinweise

Wiederaufstellung 2009

Objekt­geschichte

Das Denkmal für General Friedrich Wilhelm Freiherr von Seydlitz-Kurzbach (1721-1773) war das vierte der Generalsdenkmäler, die König Friedrich II. in Preußen in Auftrag gab. Die Auftragserteilung erfolgte 1779 an Jean Pierre Antoine Tassaert. Die Ausführung in Carraramarmor erfolgte bis 1781. Die Enthüllung fand Mitte April 1781 an der Nordostecke des Wilhelmplatzes statt. Unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wurden aus unterschiedlichen, sowohl konservatorischen, ästhetischen als auch politischen Gründen von den mittlerweile sechs Generals-Denkmälern "Kopien" genommen, um diese dauerhafter in Bronze gießen zu lassen. August Kiss erhielt 1855 den Auftrag. Er übernahm dabei weitgehend Tassaerts Standbild. 1862 wurde der neue Sockel geschaffen, diesmal aus poliertem Granit. Das marmorne Standbild gelangte zunächst ins Königliche Lagerhaus an der Klosterstraße, dann ins Kadettenhaus in der Neuen Friedrichstraße, war zwischen 1878/1882 und 1903 in der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde aufgestellt und kam schliesslich 1904 ins kleine Treppenhaus des neu errichteten Kaiser-Friedrich-Museums (Bode-Museum) mit neu geschaffenem Sockel. 1936 wurden alle sechs bronzenen Generalsdenkmäler an die Ostseite des Wilhelmplatzes versetzt und gegen Kriegsende 1944/1945 vermutlich magaziniert. Die kopflose und auch ansonsten beschädigte Figur von Seydlitz befand sich noch Mitte der 1990er Jahre im Bereich des Parkplatzes des Künstlerhofs Buch - in Gesellschaft eines ebenfalls beschädigten Oranier-Fürsten von der ehemaligen Terrasse des Berliner Schlosses (heute in der Obhut der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten) und Rudolf Siemerings Figur "Sieg" aus der ehemaligen Reichsbank in der Jägerstraße (diese heute in der Stiftung Stadtmuseum Berlin). Der an anderer Stelle erhaltene Kopf des Seyslitz-Standbildes konnte bei der Restaurierung wieder angebracht werden. Am 29. April 2009 erfolgte die Wiederaufstellung des restaurierten und mit einem nach alten Fotografien nachgeschaffenen Granitsockel versehenen Denkmals für General Freiherr Friedrich Wilhelm von Seydlitz. Da der historische Aufstellungsort am Wilhelmplatz nicht mehr zur Verfügung stand, erfolgte die Wiederaufstellung auf dem nahen Zietenplatz. Initiatoren und Kostenträger waren die Schadow Gesellschaft Berlin e. V. und das Landesdenkmalamt Berlin. Die Einweihungsfeier gestaltete unter anderem der Maler und Grafiker Johannes Grützke (1937-2017) (Jörg Kuhn).

Verwendete Materialien

Bronze (Figur) (Materialarchiv)
Granit (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Figur)
behauen (Sockel)
poliert
montiert

Inschriften

Inschrift (gegossen)
am Sockel, Vorderseite

Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe
»NACH DEM MARMOR VON TASSAERT VON KISS. AUSGEFÜHRT VOM KÖNIGLICHEN GEWERBE-INSTITUTE«

Zustand

gut (2019), seit 2009
repariert (2019), Kopf wieder angesetzt

Vollständigkeit

vollständig, seit 2009


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