Die etwas über lebensgroße Bronzefigur zeigt eine vietnamesische Frau mit ihrem Kind. “In einer anklagenden Haltung und Blickwendung, die jedoch nicht übertrieben formuliert sind, steht die Frauengestalt hoch aufgerichtet, an ihren Beinen ein Kleinkind mit einem Schilfhut.“ (Weidner S.31) Die Frau trägt ein landestypisches Kleid, eine Art knöchellange Tunika, eine Hand liegt schützend über dem Kopf des Kindes das sein Gesicht in der Kleindung der Mutter vergräbt, die andere Hand unter der Tunika ist anscheinend zur Faust geballt. Das Kind, wohl ein Mädchen in ähnlicher Tracht wie die Mutter, hält sich mit der rechten Hand am Kleid der Mutter fest. Die Plastik fußt mit einer fast quadratischen Plinthe auf einem flachen Betonsockel, der von einer Beton-Plattenrahmung gesäumt wird. Eine auf dem Sockel montierte kleine Hinweistafel trägt den Titel des Werkes, den Künstlernamen sowie das Entstehungsdatum (1972) und weißt das Bezirksamt Köpenick von Berlin als Eigentümer aus (Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Goettsche, Hans-Peter (Bildhauer:in)
1972
Objektgeschichte
1969 erhielt die 23. Oberschule in Friedrichshagen (heute Grundschule) als Zeichen der Verbundenheit der DDR mit Nordvietnam den Ehrennamen „Ho-Chi-Minh-Oberschule“, den sie bis 1991 trug. Es ist zu vermuten, dass die Plastik „Vietnamesische Mutter mit Kind“ als Auftragsarbeit direkt für die Schule entstand. Im Juni 1980 stand die Bronze, bereits fertig gestellt und dunkelgrün patiniert, noch in der Gießerei Seiler. Den Standort auf dem Appellplatz der Ho-Chi-Minh-Oberschule nahm sie wohl wenig später ein. Der erste Sockel bestand aus Waschbeton. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde auf dem ehemaligen Appellplatz und somit im unmittelbaren Umfeld der Plastik eine Müllstandsfläche eingerichtet – ein Umstand, der bereits 1993 bemängelt wurde, jedoch auch 1996 noch fortbestand. Die Plastik war zu diesem Zeitpunkt beschädigt und beschmiert. 1999 lagerte das Kunstwerk zur Restaurierung im Depot des Grünflächenamtes (seit wann ist nicht bekannt). Die Neu-Aufstellung am heutigen Standort mit Erneuerung des Sockels erfolgte nach der umfassenden Restaurierung der Plastik. Bei Goettsches sehr verhalten kämpferischen und ungebeugten „Vietnamesischen Mutter mit Kind“ handelt es sich um ein politisches Denkmal, das – aufgestellt auf dem Appellplatz der damaligen Ho-Chi-Minh Oberschule – die Verbundenheit und Unterstützung der Deutschen Demokratischen Republik für das sozialistische Bruderland Nordvietnam zum Ausdruck bringen sollte (Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Figuren) (Materialarchiv)
Technik
gegossen (Figuren)
Inschriften
Plakette (appliziert)
auf der Standplatte
»Vietnamische Mutter mit Kind / Hans Peter Goettsche 1972 / Im Besitz des Bezirksamtes Köpenick von Berlin«
Zustand
Vollständigkeit
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