Schlossbrunnen

Schlossbrunnen

Neptunbrunnen

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Neubarocker Prachtbrunnen mit zahlreichen Figuren aus Bronze; In einem vierpassigen Brunnenbecken aus rötlichem Granit erhebt sich die krass naturalistisch gestaltete Bronzeplastik aus Bronze. Auf einem Felsen ruht eine gewaltige Muschel, in der Neptun mit seinem Dreizack thront. Die Muschel wird von vier Tritonen getragen. Sie werden von zahlreichen wasserspeienden Putten und Wassertieren umgeben. Im Brunnenbecken selbst sind in allen vier Himmelsrichtungen Wassertiere aufgestellt (u. a. Krokodil, Schlange, Schildkröte), die einen Wasserstrahl zur Mitte hin spucken. Auf dem Beckenrand sitzen vier mächtige weibliche Wesen mit zahlreichen Attributen. Es sind die allegorischen Darstellungen der Flüsse Elbe, Rhein, Oder und Weichsel) (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Begas, Reinhold (Bildhauer:in)
1886-1891

Füssel, Hans (Bildhauer:in der Sanierung)
1960er Jahre

Datierungs­hinweise

Aufstellung auf dem Schlossplatz: 01.11.1891; 1969 Neuaufbau auf dem Marx-Engels-Forum mit neuem, vergrößertem Becken

Objekt­geschichte

Der Brunnen entstand 1878-1886 ohne Auftrag in Anlehnung an hochbarocke italienische und französische Vorbilder, besonders die beiden von Bernini geschaffenen Brunnen der Piazza Navona in Rom und den Latona-Brunnen im Park von Schloss Versailles. Die Stadt Berlin übernahm die Finanzierung und machte den 1888 bis 1891 ausgeführten Schlossbrunnen Kaiser Wilhelm II. zum Geschenk. Repräsentativ wurde der Brunnen in der Achse der Breitestraße auf dem Schlossplatz aufgestellt und am 1.11.1891 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg durch Ummantelung geschützt, wurde das Werk bei der Sprengung des Berliner Schlosses aufgrund der vorher beseitigten Schutzumhüllung mutwillig beschädigt, 1951 abgebaut und an mehreren Orten deponiert. Erst im Zuge der Gestaltung des Geländes um den Fernsehturm erhielt der durch Hans Füssel ergänzte und in Lauchhammer überholte Brunnen, nunmehr - den historischen Aufstellungsort negierend - "Neptunbrunnen" genannt, 1969 einen Aufstellungsort vor dem Roten Rathaus in einer Querachse zur Hauptachse der Parkanlage zwischen Turm und Spree.

Maße

(Becken)
Durchmesser
(Plastik)
Höhe

18 m, seit 1968

10 m

Verwendete Materialien

Granit (Becken) (Materialarchiv) , rötlich, ukrainischer Emeljanov-Granit, auch "Rosso Toledo"
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Brunnentechnik

Zustand

gut (gesamt, 2009)
verkalkt (gesamt, 2009)
schadhaft (Verfugung, 2009), teilweise
Abplatzungen (Naturstein, 2009), vereinzelt
ergänzt (Becken, 2009), 1969 neu geschaffen

Vollständigkeit

vollständig, nach der aufwändigen und teilweise stark ergänzenden Wiederherstellung 1968-1969


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