Auf einer Rasenfläche Grünfläche an der Straßenkreuzung Prenzlauer Allee/Prenzlauer Berg steht vor einer Tankstelle das stählerne, schwarz gefasste Objekt mit dem Titel „Tor zum Prenzlauer Berg“. Es besteht aus zwei sich nach oben konisch verjüngenden Trägern, jeweils aus zwei v-förmig zusammengefügten miteinander verschweißten Stahlblechen bestehend. Im oberen Bereich ist ein an den Enden zugespitztes „Brett“ eingeschoben, auf dem die plastische Silhouette eines Balancierenden aufgestellt ist. Das Objekt trägt deutlich sichtbar am rechten Pfeiler (von der Str. Prenzlauer Berg aus) eine Bezeichnung in erhabenen Lettern. Vor beiden Pfeilern sind Strahler zur nächtlichen Beleuchtung im Grasboden versenkt. Die Stahlkonstruktion besteht, so die Angaben des Künstlers auf seiner Website, aus miteinander verschweißten Stahlplatten. Die Querverbindung liegt auf zwei Breitflanschträgern auf, die jeweils mit zwei nicht sichtbaren Betonfundamenten verbunden sind (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Goltz, Hubertus von der (Bildhauer:in)
1999-2001
Objektgeschichte
Der Künstler, Hubertus von der Goltz, war gelernter Klavierbauer bevor er in Berlin an der Hochschule der Künste Berlin studierte und dort Meisterschüler von Joachim Schmettau wurde. Er lebt und arbeitet in Berlin und Potsdam und hat für seine Werke zahlreiche auch internationale Auszeichnungen erhalten. Das „Tor zu Prenzlauer Berg“ ist eine sehr charakteristische Arbeit für das Oeuvre von v. d. Goltz. Für seine zahlreichen Installationen im öffentlichen Raum, die zum Großteil an Gebäuden montiert sind, verwendet er in der Regel das Mittel der Silhouette und das Motiv balancierender Menschen in großer Höhe. Einige seiner bisherigen Installationen waren temporär, andere permanent. Beispiele für seine Werke im öffentlichen Raum im In- und Ausland sind: „Begegnungen und Standpunkte", Berlin-Hellersdorf, Großsiedlung Eisenacher Straße, 1997, Das „Mahnmal für die Opfer von Gewalt, Krieg und Verfolgung in der Stadt Weinheim“, 1999, „Überquerung", LaSalle Street, Chicago, 1999 oder „Keeping the balance“, 2010, Weltausstellung Shanghai. Die eigene Erläuterungen von Hubertus von der Goltz zu seinem Grundmotiv lautet: „Mein Thema zielt auf den Einzelnen und seine Balance zwischen Denken, Handeln und Sein. Fuer mich ist es ein symbolischer Akt: Derjenige, der balanciert, muß sich auf sich selbst und seinen Weg konzentrieren. Dies ist eine grundsätzliche, menschliche Erfahrung. Jeder hat seine eigenen Assoziationen. So ist der Ausgangspunkt für jeden gleich. Meine Arbeiten wollen Vorgaben für den Betrachter sein, sich und seine eigene Befindlichkeit zu reflektieren. Wege, Übergänge und Brücken stehen in meiner Arbeit als Symbole für die vielfältigen Probleme, die der Mensch zu bewältigen hat. Ich zeige einen kleinen Abschnitt dieses endlosen Weges, einen metaphorischen Moment, der in seinem Charakter einem Energiestrahl vom Gestern ins Morgen gleicht. Die Figur darauf hat ihre jeweils spezielle Umfeldbeziehung. Durch die Reflektion des Betrachters erhält sie Sinn und Bedeutung. Anfang und Ende dieses Balance - Aktes entziehen sich uns. Jeder Anfang ist auch ein Ende, - jedes Ende wiederum ein Neubeginn.“ Hubertus von der Goltz gehört zu einer Reihe von Künstlern, die gerader in der jüngeren Vergangenheit unter Verwendung von Silhouetten aus Metallplatten von Weitem sichtbare Monumente als „Ey-Catcher“ für den öffentlichen Raum geschaffen haben. Beispiele in Berlin dafür sind, Keith Harings „The Boxers“ (1987) am Potsdamer Platz, Jonathan Borofskys „Molecule Man“ (1997) an der Oberbaumbrücke, vor den "Treptowers" oder Eckart Haischs „Goldesel“ (1985) am Britzer Garten, Mohriner Allee, 1985. Hubertus von der Goltz setzte sich mit seinem Tor zum Prenzlauer Berg spielerisch mit der Tradition der Stadttore auseinander (Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Stahl (Plastik) (Materialarchiv)
Beton (Fundament) (Materialarchiv)
Technik
geformt (Plastik)
geschnitten
geschweißt
gefasst, schwarzgrau
gegossen (Fundament)
Inschriften
Bezeichnung (geschnitten)
Pfeiler
»H. VON DER GOLTZ / 1999«
Zustand
Vollständigkeit
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