Mahnmal gegen Kindesmissbrauch

Mahnmal gegen Kindesmissbrauch

Foto: Sandra Richter, 2018, CC-BY-4.0

Das Mahnmal besteht aus einem kubischen Käfig mit einem darin befindlichen Gitterbett. Die Kanten des Käfigs bestehen aus flachen Eisenstreben, an welchen sich in gleichmäßiger Reihung angeschweißte, runde Eisenstäbe befinden. Das Gitterbett steht mittig auf einer Raumdiagonalen des Käfigs und unterstützt die gewünschte Gefängnisassoziation. Auf dem Bett liegt ein Schild, das aktuell nur noch zwei graue Balken erkennen lässt. Bei der Fertigung des Mahnmals 2002 trug es noch folgendes Zitat des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröders: „Kinderschänder wegschließen – für immer“ (Sandra Richter).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Schweitzer, Georg (Künstler:in)
2002

Heibel, Johannes (Künstler:in)
Schughart, Stefanie (Architekt:in)
Schneider, Peter (Schlosser:in)
Menges, Christof (Goldschmied:in)
Günther, J+J (Goldschmied:in)
Künkler, Egon (Schilderfabrik)

Datierungs­hinweise

am 8. September 2007 Aufstellung am heutigen Ort

Objekt­geschichte

Aufschluss über den Hintergrund des Mahnmals gibt das aufgestellte Informationsschild vor der Plastik. Genannt wird zum einen die „Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.“ als verantwortliche Institution. Zum anderen wird ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder vom 8.Juli 2001, welches in der Zeitung „Bild am Sonntag“ publiziert worden seien soll, genannt: „Kinderschänder wegschließen – für immer“. Das Zitat kann als ideengebend für die Konzeption der Plastik gesehen werden. Das heute verwitterte Schild auf dem Bett im Zentrum des Mahnmals trug eben dieses Zitat und stellte eine stilisierte Nachbildung der Zeitungsschlagzeile dar. Zu Konzept und Intention des Mahnmals äußert sich die Initiative selbst wie folgt: „Mit dem Mahnmal beabsichtigt die Initiative keine bestimmte Forderung zu vertreten. Die Installation soll vielmehr die Menschen zum Nachdenken anregen und für das Thema sensibilisieren. Kindesmissbrauch zu verhindern muss letztlich unser aller Bestreben sein. Dazu soll das Mahnmal Anstoß geben und Denk-Prozesse in Gang setzen helfen.“ (Heibel 2012) 2002 wurde die Plastik vor dem Hauptgebäude des Freizeit- und Erholungszentrums (FEZ) Berlin aufgestellt, bis 2004 dort präsentiert und anschließend wieder abgebaut. Erst am 8. September 2007 bekam das Mahnmal seinen heutigen, als dauerhaft vorgesehenen Standort und den Sockel. Die Enthüllung erfolgte anlässlich des Tages des offenen Denkmals. (vgl. Heibel 2007) Im Internetauftritt der Initiative und der zur Wiederaufstellung entstandenen Broschüre wird darüber hinaus darauf hingewiesen, dass ein Modell des Mahnmals im Maßstab 1:10 ausleihbar sei (vgl. u.a. Heibel 2007). Dies könne zu Ausstellungszwecken verwendet werden und soll ein Beschäftigung mit der Thematik fördern (Sandra Richter).

Maße

(Käfig)
Höhe
(Käfig)
Breite
(Käfig)
Tiefe

2.9 m

2.9 m

2.9 m

Verwendete Materialien

Eisen (Plastik) (Materialarchiv)
Beton (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

geschweißt (Plastik)
gegossen (Sockel)

Zustand

biogener Bewuchs (Plastik, 2018)
korrodiert (Plastik, 2018)
verwittert (Plastik, 2018)

Vollständigkeit

vollständig

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