Kategorie
Schaffende/
Thorak, Josef (Künstler:in)
1928
Objektgeschichte
Die beiden großen Skulpturen sind im Zusammenhang mit der Wohnsiedlung und dem Betriebshof der BVG entstanden, die die Architekten Jean Krämer und Otto Rudolf Salvisberg 1928-30 in gemäßigt modernem Stil errichteten. 1928 stellten Krämer und Thorak ihre sehr viel weiter gehenden architektonischen und skulpturalen Planungen in einer Ausstellung in der Kunsthandlung Hartberg vor: Ein langgestreckter Platz sollte die Königin-Elisabeth-Str. überschneiden. Neben den realisierten Steinfiguren sollte ein Paar in einem Wasserbecken aufgestellt werden (diese Gruppe wurde beim Ullstein-Grabmal auf dem Friedhof Heerstraße verwendet). Außerdem war alternativ ein Turm aus Menschenkörpern als "Denkmal der Arbeit" geplant. Die Ausführung blieb Fragment; 1930 wurden die beiden Kalksteinskulpturen aufgestellt. Die Nutzung der Bauanlage, in der sich Wohnen und Arbeiten verband, wird durch die Figuren eines bewegten Mannes "Arbeit" und einer Mutter mit Kind "Heim" symbolisiert. In ihrer vereinfachten Form, dem auf die Architektur abgestimmten Steinmaterial und ihrer symmetrischen Aufstellung handelt es sich um einen bemerkenswerten Versuch, "Neues Bauen" und Plastik zu verbinden. Es greift zu kurz, diese Skulpturen - wie häufig geschehen - nur als stilistische und inhaltliche Vorläufer der NS-Zeit zu interpretieren. (Ursel Berger)
Verwendete Materialien
Technik