Der vor Ort erhaltene horizonal gelagerte Brunnen besteht aus einer 32 Meter langen und 2 Meter breiten, grauen Granitfigur („Rückgrat-Brunnen“). Der Wasserlauf ist aus 16 leicht punktierten Blöcken zusammengesetzt. Die Oberfläche ist wellenförmig gestaltet. In der Mitte verläuft eine asymmetrisch geformte Wasserrinne, die am westlichen Ende durch einen eisernen „Brunnenstock“ mit Wasseraustritt gespeist wird. Der historische Straßenbrunnen des ausgehenden 19. Jahrhunderts zitierende „Brunnenstock“ ist 1,30 Meter hoch. Der direkte Wasseraustritt ist aus Gelbgussmaterial gefertigt. Das Wasser verschwindet am entgegengesetzten Ende in einem in den letzten Block hinein vertieften Abflussloch (Susanne Kähler).
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Datierungshinweise
Säulenbrunnen (Brunnen II) 2006 abgebaut
Objektgeschichte
Anlässlich der 750-Jahrfeier der Stadt Spandau 1982 wurde der Markt neu gestaltet. Der Passauer Bildhauer Günther Ohlwein entwarf in Absprache mit dem für die Neugestaltung zuständigen Architekten ein Ensemble aus zwei unterschiedlichen Brunnen. Die Granitblöcke für den ersten Teil der Anlage (der „Havelwelle“ oder „Rückgrat-Brunnen“) wurden am 6. Juni 1981 aus Bayern nach Berlin geschafft (unlokalisierter und undatierter Zeitungsausschnitt im Archiv des Stadthistorischen Museums Spandau, Aktenordner: Denkmäler, Sign. 4.-4.1). Die beiden sechs Meter hohen und im Durchmesser jeweils ein Meter messenden bronzenen Brunnensäulen des zweiten Brunnenteils wurden nach Ohlweins Modellen in der Berliner Gießerei H. Noack gegossen. „Die Brunnenplastiken von Günther Ohlwein sind Teil einer in Zusammenarbeit von Künstler und Architekt 1982 entworfenen Platzanlage für den Spandauer Markt. Während die schwarzen Brunnensäulen in einem flachen Wasserbecken eine eher archaisch-strenge Variation als autonome Plastik verkörpern, bildet der „Rückgrat-Brunnen“ mit seiner flachen, talartigen Wasserrille zwischen den sanften Wölbungen der hellen Gesteinslandschaft ein eher sinnliche-anschauliches und funktional nutzbares Gesamtkunstwerk. Die langgestreckte Anlage untergliedert den Marktplatz in Einkaufs- und Ruhezone und schafft selbst durch Sitzmöglichkeiten eine zusätzliche Aufenthaltsqualität“ (Horst Ehmann, 1988, S. 165). 2006 wurde der zweite Teil der Anlage, die bronzenen Brunnensäulen, wegen mangelnder Standfestigkeit abgebaut und eingelagert (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Granit (Brunnen I) (Materialarchiv) , aus Bayern
Eisen (Brunnenstock) (Materialarchiv)
Bronze (Brunnen II) (Materialarchiv) , 2006 abgebaut
Technik
behauen (Granit)
bearbeitet, punktiert
geschliffen
poliert
montiert
gegossen (Brunnenstock), Eisen
gegossen (Brunnen II), zwei Bronzesäulen, 2006 abgebaut
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, zugeh. Brunnen II abgebaut
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