Die Plastik steht im Außenbereich der Stadtbibliothek auf der dem Schäfersee zugewandten Gartenfläche hinter der Bibliothek. Sie ist vom Uferweg aus zu sehen. Pan, aus der griechischen Mythologie der Gott des Waldes, der Natur und der Hirten, ist hier Flöte spielend, wird auf einem Waschbeton-Sockel im Schneidersitz sitzend dargestellt. Die Bronzeplastik „Pan I“ zeigt den Gott, der zu seinem menschlichen Oberkörper mit dem Unterleib eines Ziegenbocks und kleinen Hörnern ausgestattet ist, mit der Flöte als einem für ihn charakteristischen Attribut. Pan erfreut sich an Flötenmusik. Auf der Plastik finden sich zahlreiche Bearbeitungsspuren, die u.a. von der Bearbeitung der Gipsfigur mit einer Axt herrühren. Die Oberfläche der Figur ist stark patiniert und weist Grün- und Schwarztöne auf (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Fakten
Kategorie
Epoche
Werkdaten
Schaffende/
Hanke-Förster, Ursula (Künstler:in)
1962
Objektgeschichte
Die unter Denkmalschutz stehende Stadtbücherei Reinickendorf wurde 1962 nach Planung der Hochbauabteilung des Bezirksamtes unter Leitung von Erwin Jorgas erbaut. Die Plastik „Pan I“ entstand als Auftragsarbeit für die neue Bücherei am Schäfersee. Die Künstlerin signierte das Kunstwerk im Frühjahr 1962 noch als Ursula Förster. Im Sommer 1962, zur Eröffnung der Bibliothek, wurde der "Flötespielende Pan" im Grünen nahe der Kinderbibliothek aufgestellt. Ein Foto von 1963 zeigt die Bronzeplastik im Bibliotheksgarten neben den kreisrunden Liegeterrassen, die, unmittelbar am Schäfersee gelegen, zum ungestörten Lesen einladen sollten. Bei der Erfassung der Gruppe Kunst um 2000(?) war die Plastik sehr stark überwachsen, der Garten verwildert. Mit der Aufstellung der Plastik „Ruhender Mann“ von Fritz Klimsch, 2013 im Bibliotheksgarten nahe dem Uferweg, wurde der Bibliotheksgarten zum Schutz der Kunstwerke eingezäunt. Heute, 2020, steht der "Flötespielende Pan" völlig frei und ist in gutem Zustand. Sie betont den entspannenden und einladenden Charakter dieser außergewöhnlichen Bibliotheksterrassen und hat zugleich identifikationsstiftende Wirkung. Die Plastik sollte in das Schutzgut Stadtbücherei Reinickendorf aufgenommen werden. 1975 schuf auch der Bildhauer Paul Brandenburg eine Bronzeplastik mit dem Motiv des Doppelflöte spielenden Pan für den Berliner Raum. Die Ähnlichkeiten aufweisende, auch sitzende Figur „Pan mit Doppelflöte“ steht in Berlin-Tempelhof. Eine weitere, formal eng verwandte und häufig fälschlicherweise als Abguss von „Pan I“ bezeichnete Panplastik, „Pan II“ (auch: Pan mit Doppelflöte), schuf Ursula Hanke-Förster 1963 für ein Seniorenwohnheim in Zehlendorf. Von beiden Figuren existieren auch Ausfertigungen im Kleinformat (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Höhe
Breite
Tiefe
(Sockel)
Höhe
Breite
Tiefe
1.26 m
0.65 m
0.63 m
0.3 m
1 m
0.93 m
Verwendete Materialien
Bronze (Figur) (Materialarchiv)
Waschbeton (Sockel) (Materialarchiv)
Technik
gegossen
bearbeitet, Gipsfigur wurde mit der Axt bearbeitet
Inschriften
Signatur
Figur rechts
»U. FÖRSTER«
Zustand
Vollständigkeit
Zitierhinweis/Referenzen
- Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Begleitheft, Berlin, 1988, S. 28.
- Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 88 f..
- Hanke-Förster, Ursula: Skulpturen, Reliefs, Grafiken, Berlin, 1991.
- Henseleit, Felix: Berlinerinnen, Berlin, 1963, S. 14.
- Meißner, Günter: Allgemeines Künstlerlexikon Print + Online, München, 2010, S. 111 f. . Berlin 1969, Bd. 69
- Tomisch, Jürgen: Baudenkmale in Berlin, Bezirk Reinickendorf, Ortsteil Reinickendorf. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Berlin, 1988, S. 177.
- Berliner Künstler der Gegenwart, 15, Ursula Hanke-Förster. Aus Anlass der Ausst., in den Räumen des Neuen Berliner Kunstvereins, Berlin, 1976.
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