Wilder Eber

Wilder Eber

Foto: Susanne Kähler, 2009, CC-BY-4.0

Auf einem rechteckigen, niedrigen Sockel aus grobem Waschbeton steht in einem dreieckigen Grundaufbau über in etwa dreiseitiger Plinthe die lebensgroße Figur eines Ebers in angespannter Drohhaltung. Das kräftige Tier sitzt auf seinen Hinterläufen, während die Vorderläufe mit den charakteristischen „Zehen“ stabil gespreizt gesetzt sind. Das Maul ist drohend aufgerissen. Der Zwischenraum zwischen Tierkörper und Plinthe ist vollständig mit abstrahierend gestaltetem Gras gefüllt. Bei aller naturnahen Formulierung ist das Tier jedoch in der Oberflächengestaltung abstrahierend behandelt, etwa das Borstenfell summarisch angelegt, der Kamm nicht wirklich ausdifferenziert gebildet. Die Augen wirken fast menschlich und nicht ganz tiergerecht formuliert (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Gruson, Paul (Künstler:in)
1925, 1961 Neuguss

Cauer, Ludwig (Bildhauer:in)
1925

Datierungs­hinweise

Aufstellung eines Neugusses: 25.08.1961

Objekt­geschichte

Der Platz am wilden Eber erhielt 1922 seinen Namen nach dem seit ca. 1890 existierenden Gartenlokal "Zum wilden Eber" in der Heiligendammer Straße 19. Die ursprüngliche, ebenfalls bronzene Eberplastik, die im Oktober 1925 auf dem Platz aufgestellt wurde, stammte von Ludwig Cauer und trug den Titel „Jüngling im Kampf mit einem Eber" (Vorwärts, 23.09.1925, S. 3). Ein hoher Muschelkalksockel trug die ca. lebensgroße Gruppe eines unbekleideten Mannes, der einen mächtigen Eber niederringt. Diese Bronze ist zwischen 1942 und 1945 für Kriegszwecke eingeschmolzen worden. Am 25. August 1961 wurde eine von Paul Gruson geschaffene Neuschöpfung einer erheblich kleineren Eberplastik auf dem Platz aufgestellt (Tagesspiegel, 25.08.1961) (Nicola Vösgen).

Maße

(Figur)
Höhe
(Sockel)
Höhe
Länge
Breite

0.9 m

0.7 m
1.5 m
0.7 m

Verwendete Materialien

Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Beton (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Plastik)
gegossen (Sockel)

Inschriften

Bezeichnung (gegossen)
auf der Plinthe hinten
»GRUSON«

Bezeichnung (gegossen)
auf der Plinthenkante hinten
»GUSS H. NOACK BERLIN«

Zustand

korrodiert (gesamt, 2008), leicht
verschmutzt (Sockel, 2008), leicht
beschmiert (2008)
abgebrochen (linkes Ohr, 2022)

Vollständigkeit

vollständig, Neuguss


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