Der Mensch zwischen Himmel und Erde

Der Mensch zwischen Himmel und Erde

Foto: Jürgen Tomisch und Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

Das Kunstwerk „Der Mensch zwischen Himmel und Erde“ stellt eine „knapp lebensgroße, menschliche Silhouette aus dunkel patiniertem Messing, auf schmalem Stab balancierend [dar]. Das zentrale Thema der Luftfahrt – Spannung zwischen Balance und Absturz, zwischen Sicherheit und Bodenlosigkeit – erscheint
hier als Grundthema menschlicher Existenz: in der Suche nach dem Gleichgewicht.“ (Endlich / Wurlitzer 1990, S. 80).
Der Balancierbalken ist rund 30 cm oberhalb der Glasbrüstung der Restaurantterrasse an Halterungen befestigt – die denen der Glashalterungen nachempfunden, bzw. aus verlängerten Halterungen gefertigt wurden – um den Schattenriss des schwankend Balancierenden zu tragen (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Goltz, Hubertus von der (Künstler:in)
1982

Objekt­geschichte

Die Plastik „Der Mensch zwischen Himmel und Erde“ ging prämiert aus einem Kunst-Wettbewerb für den Flughafen Berlin Tegel hervor. Um die Attraktivität des Flughafens zu erhöhen, wurde 1983-85, in Zusammenarbeit mit der Berliner Flughafen Gesellschaft (BFG) Tegel, aus dem zentralen Fonds „Kunst im Stadtraum“ ein umfassendes Skulpturen- und Gemäldeprojekt zur Berliner Gegenwartskunst durchgeführt. Als Teil dieses Programms wurde 1982 ein (West-)berlin offener Wettbewerb für Bildhauer zur Gestaltung der im Außenbereich liegenden Besucher- und Restaurantterrassen des Flughafens ausgeschrieben. Die zu planenden Objekte sollten „unter dem Thema: »Technik und Fliegen« stehen und den Erlebniswert der Terrasse steigern.“ (Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin (Hrsg.), 1982 (1), S. 9) Die 7-köpfige Jury, der auch der Architekt des Flughafens, Meinhard von Gerkan, angehörte, wählte 10 Arbeiten aus und entschied, einige dieser Objekte „außerhalb der vorgesehenen Standorte auf den Terrassen, […] an besser geeigneten Plätzen aufzustellen.“ (Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin (Hrsg.), 1982 (2), S. 7). Durch die modifizierte Standortwahl sollte zum einen die Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, zum anderen wollte man dem Risiko entgegen wirken, dass „der Eindruck einer heterogenen musealen Häufung von Kunstgegenständen“ entstehen könnte und auch den Kunstwerken einen Standort geben, „die aufgrund ihrer Größe auf einer der Terrassen in einen zweifelhaften Konflikt mit der Architektur geraten könnten.“ (Ebenda. S.7, S.9). Vier Arbeiten wurden für die Besucherterrasse ausgewählt, zwei für die Restaurantterrasse, neben der Plastik von Hubertus von der Goltz fand dort die kinetische Arbeit von Hein Sinken, Balance IV, Aufstellung. Für die scherenschnittartige Plastik von Hubertus von der Goltz war und ist die Brüstung der Restaurantterrasse ein idealer Aufstellungsort. Der unter Denkmalschutz stehende Passagier Flughafen Berlin Tegel (Tegel-Süd) „Otto-Lilienthal“ entstand ab 1969-1975 nach Plänen der Hamburger Architekten Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg und Klaus Nickels. Es ist vorgesehen, den für seine kurzen Wege bekannten Flughafen nach der Eröffnung im Oktober 2020 des neuen Flughafens in Berlin-Schönefeld (BER) still zulegen und einer neuen Nutzung zuzuführen. (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)

Maße

(Figur)
Höhe
(Stahlkonstruktion)
Länge

1.55 m, Angaben nach Goltz

10.4 m

Technik

patiniert (Figur), dunkel patiniert
verzinkt (Stahlkonstruktion)

Zustand

gut (gesamt, 2020), leicht verdreckt (insbesondere auf dem "Balken")

Vollständigkeit

vollständig


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