Das aus verschieden Blöcken zusammengefügte 8 Meter hohe Kunstwerk ist eine sich nach oben hin verjüngende, steinerne Säule mit, insbesondere im unteren Bereich, felsblockartig auskragenden Körpern, durch welche die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft übereinander dargestellt werden. „Der unterste horizontal gelagerte Block veranschaulicht mit seinen kristallinischen, aufbrechenden Formen die Erde. Der Block darüber mit seiner kurvigen Binnenzeichnung bedeutet das Wasser. Darauf folgt die verschliffene Gestaltung der Wolken, die Luft. Das Feuer als das Feuer der Sonne schließlich ist durch die Durchbrechung des obersten querliegenden Blockes mit seinen strahlenartigen Einkerbungen bezeichnet. Hier spricht die Materie des Steines durch die Negation, und der Himmel hinter der Skulptur wird in die Gestaltung mit einbezogen so wie die unteren Elemente auf die umgebende Architektur verweisen. Die Darstellung der Sonne ist gegenüber denen der anderen Elemente hervorgehoben; sie ist das Ziel einer formalen Entwicklung. Was die Skulptur an Dynamik enthält, ist letztlich auf die Strahlungsenergie der Sonne bezogen.“ (Quelle: H. Börsch-Supan, Faltblatt zu Vier-Elemente-Säule, gefunden in: Museum Reinickendorf, Archiv, Bibliothek, Künstler). Deren Strahlen, dargestellt als Spuren im Stein, reichen vom unteren bis zum oberen Ende der Säule – und darüber hinaus. Die Sonne selbst ist als Negativ-Fläche bzw. als Licht-Fläche dargestellt. (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Brandenburg, Paul (Künstler:in)
1971
Objektgeschichte
Der Emstaler Platz bildet das Zentrum und fungiert als Marktplatz der umgebenden Wohnsiedlung, die zwischen 1968-1971 auf dem ehemaligen Gelände des Gaswerks Tegel von der Gewobag errichtet wurde. Die umliegenden Häuser sind nicht dem Platz sondern den anliegenden Straßen zugeordnet. Das nördlich an den Platz angrenzende, über 300 Meter lange, Wohngebäude wurde nach dem Entwurf des französischen Architekten René Gagès in Zusammenarbeit mit den Berliner Architekten Volker Theissen und Werner Weber an der Namslaus- und Neheimer Straße erbaut. Dieselben Architekten entwarfen auch zur Siedlung gehörende Wohnhochhäuser an der Neheimer Straße sowie am Bottroper Weg. 1971, wohl mit Fertigstellung der Siedlung, wurde die 8 Meter hohe Vier-Elemente-Säule des Bildhauers Paul Brandenburg auf einer „Freifläche zwischen Wohnhochhäusern“ (Damus/Rogge, 1979, S. 244) aufgestellt. Der Platz war damals als große Fläche mit quadratischen Betonplatten belegt, einzelne Bänke und Bäume dienten als Ausstattung. Im Mai 1985 wurde der Platz nach der Partnerstadt Reinickendorfs, dem Hessischen Kurort Emstal benannt. Der untere Teil der Skulptur, die einst einem Obelisken gleich „zur konzentrierenden Gestaltung“ (Quelle: Faltblatt zu Vier-Elemente-Säule, gefunden in: Museum Reinickendorf, Archiv, Bibliothek, Künstler) des Platzes aufgestellt wurde, verschwindet heute (2020) hinter den Hecken, die nach einer Umgestaltung des Platzes in den nahen Pflanzbeeten gesetzt wurden. Frontal ist die Vier-Elemente-Säule dadurch nicht mehr im Ganzen zu betrachten, was ihre kraftvolle Wirkung beschränkt (Wann der Platz umgestaltet und die Pflanzkompartimente/Grünflächen neben der Skulptur angelegt wurden, ließ sich nicht ermitteln. Bei der Erfassung durch die Gruppe Bildende Kunst, um 2000(?), waren sie bereits dort.) (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)
Maße
Verwendete Materialien
Naturstein
Kalkstein (Skulptur) (Materialarchiv) , Riedlinger
Zustand
Vollständigkeit
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