Stadtbildprägend für Berlin ist die hohe Dichte an Kunst im öffentlichen Raum. Dazu zählen plastische und skulpturale Denkmäler, Mahnmale, Brunnen, abstrakte wie figürliche Freiplastiken, Wandbilder, Installationen und vieles mehr. Berlins Funktionen als Residenzstadt, als Reichshauptstadt, als Hauptstadt der DDR und zeitgleich als Schaufenster der westlichen Welt in der Vergangenheit haben ebenso wie das Berlin der Gegenwart eine Vielzahl unterschiedlichster bildhauerischer Kunstwerke entstehen lassen und die Kunstlandschaft verändert sich weiter.
Informationen zur Entstehung, zur Datierung, zu den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, zu den Materialien und zu den dargestellten Motiven sind nicht immer leicht zugänglich. Nicht jedes Kunstwerk steht noch am Ort der ersten Aufstellung, nicht jedes Kunstwerk hat den Lauf der Zeit unverändert überstanden, und auch die Eigentumsverhältnisse sind manchmal nicht mehr dieselben wie am Tage der Enthüllung.
Nicht zu allen Objekt-Fragen kann BiB erschöpfend Antwort geben. Und doch: Um die Denkmäler und Kunstobjekte in Berlin besser verstehen zu können, liefert BiB eine fundierte Datengrundlage und enthält anregende Hinweise zu selbständigem Weiterforschen.
BiB enthält auch die Option zur Mitwirkung zur Ergänzung, Erweiterung und – wo notwendig – zur Optimierung der Daten durch die Nutzerinnen und Nutzer. Hinweise hierzu finden Sie unter „Kontakt“.
BiB ist in der heutigen Form seit April 2019 zugänglich. Eine Vorgängerversion von BiB entstand 2004 auf Initiative der Kunsthistorikerinnen Dr. Ursel Berger und Dr. Josephine Gabler und des Kunsthistorikers Dr. Marc Wellmann. Alle drei waren innerhalb ihrer beruflichen Funktionen mit der Berliner Bildhauerei beschäftigt: Dr. Berger als Leiterin des Georg Kolbe Museums, Dr. Gabler als Leiterin der Stiftung für Bildhauerei und Dr. Wellmann als Vorstand der Bernhard-Heiliger-Stiftung. Die drei Institutionen fungierten anteilig als Betreiberinnen der Website. Gestaltung und Programmierung der Internetseite wurden durch eine zweckgebundene Spende der Berliner Gießerei H. Noack an das Georg Kolbe Museum finanziert. Inhaberin der Domain war die Bernhard-Heiliger-Stiftung, die auch im Rahmen eines Webhosting-Pakets die Betriebskosten übernahm. Dr. Wellmann organisierte während seiner bis November 2012 andauernden Tätigkeit als Ausstellungsleiter im Georg Kolbe Museum die Aktualisierung von Einträgen bei BiB, teilweise unter Hinzuziehung von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Aus personellen wie auch technischen Gründen musste die Website Anfang 2013 vom Netz genommen werden. Die Trägerschaft der drei an der Gründung beteiligten Institutionen konnte nicht mehr fortgesetzt werden.
Auf Anregung von Dr. Ursel Berger und Dr. Marc Wellmann wurde nach 2014 die von zahlreichen ehemaligen Nutzern und Nutzerinnen gewünschte Wiederbelebung von BiB begonnen. Im Rahmen des Förderprogramms der Senatsverwaltung für Kultur und Europa zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin übernahm die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) das geförderte Projekt einer Neuerstellung der BiB-Datenbank und der BiB-Website in Kooperation mit dem Verein für die Geschichte Berlins.
Wesentliche Grundlage der Revitalisierung waren die in den Jahren 2003 bis 2016 von der Kunsthistorikerin Dr. Susanne Kähler und dem Kunsthistoriker Dr. Jörg Kuhn im Auftrag des Referates für Gartendenkmalpflege des Landesdenkmalamtes Berlin (LDA Berlin) erarbeiteten Erfassungen von plastischen und skulpturalen Denkmälern, Brunnen und Werken der bildenden Kunst im öffentlichen Raum in Berlin. Es standen damit Daten zur Verfügung, die sich in Tiefe und Breite von der oft nur knappe Basisdaten liefernden „historischen BiB“ unterscheiden. Gleichwohl hat auch das LDA Berlin wegen finanzieller Beschränkungen kaum flächendeckende Erfassungen von plastischen und skulpturalen Kunstwerken im öffentlichen Raum beauftragen können. Weitere Daten gelangten über eine 2008-2009 im Auftrag des Hochbauamtes des Bezirks Mitte von Berlin von Detlev J. Pietzsch, dem Bildhauer Hans Starcke und Dr. Jörg Kuhn erarbeitete Erfassung ausgewählter Denkmäler, Brunnen und Werke der bildenden Kunst im Bezirk Mitte in den Datenpool. Die 2017 vom LDA Berlin bei Jürgen Tomisch, Büro für Denkmalpflege und Baugeschichte, und 2018 und 2020 bei Jürgen Tomisch und Barbara Anna Lutz beauftragte Erfassung der Bildhauerei-Objekte in den Berliner Altbezirken Pankow, Köpenick und Reinickendorf konnten ebenfalls für die Datenbank genutzt werden, ebenso die Erfassung von Nicola Vösgen in Lichtenberg (2019). Eine Liste der entsprechenden Gutachten finden Sie hier (als pdf). Ausgewählte Objekte der Bildhauerei wurden zudem durch Studierende der Museologie der HTW erfasst. Die Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen des Programms zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin in den Jahren 2018 bis 2023 ermöglichte die Weiterentwicklungen, zuletzt eine erste strukturelle Erfassung von Bauplastik (wissenschaftliche Recherche: Nicola Vösgen). Die Projektmitarbeitenden ergänzen kontinuierlich nach Kapazität neue Bilder und Daten, und auch Nutzerinnen und Nutzer steuern Informationen und Bilder bei.
Da die Einträge in der zugrundeliegenden Datenbank, insbesondere bei der Objektgeschichte und bei der Beschreibung, häufig viele Rechercheergebnisse und eigene Beobachtungen enthalten, haben wir uns entschieden, Texte namentlich zu kennzeichnen und damit besser zitierfähig zu machen. Genannt werden die beteiligten Informationsgeberinnen und -geber. Das BiB-Team behält sich allerdings für das Format notwendige redaktionelle Anpassungen vor. Wir danken allen Mitwirkenden für ihre Beiträge.