Die beiden als Pfeilerfiguren gestalteten, leicht überlebensgroßen Bären aus rötlichem Sandstein sind in ihrer Gestaltung einander sehr ähnlich, sind aber nicht identisch. Die Basis bildet jeweils eine rechteckige Plinthe. Die Bären hocken in vermenschlichter Haltung auf ihren Hinterpfoten. Mit den Vorderpfoten halten sie jeweils eine vor ihnen stehende Wappenkartusche fest. Auf dem ovalen Wappenfeld stehen die ligierten, erhabenen, goldfarben gefassten Lettern Z G, als Abkürzung für „Zoologischer Garten“. Beide Bären haben leicht geöffnete Schnauzen, d. h. sie scheinen zu brüllen. Die beiden als Pfosten gestalteten modernen Sockel sind Teil der Lichtensteinbrücke und gehen in die Pfeilerarchitektur der Umfassungsmauer über. Sie bestehen jeweils aus einer aus rötlich-bläulichen Ziegeln gemauerten Sockelzone und einem dahinterliegenden an der Rückseite abgerundeten Ziegelpfeiler mit einer spitzen Bekrönung aus hellgraugeflecktem Granit (Susanne Kähler).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1900
Schüler, Ralf (Architekt:in)
Zuschreibung der modernen Rahmenarchitektur
Schüler-Witte, Ursulina (Architekt:in)
Zuschreibung der modernen Rahmenarchitektur
Datierungshinweise
um 1983-1987 moderne Rahmenarchitektur ergänzt
Objektgeschichte
An der nordöstlichen Seite des Geländes befand sich der älteste Eingang zum 1841 gegründeten Zoologischen Garten. Der Eingang bestand zunächst aus zwei einfachen Kassenhäuschen mit Ziegelmauerwerk mit Wohnungen für den Gärtner und den Pförtner. 1858 baute der Architekt Gustav Adolf Herter hinter den Eingang den Portiersturm, der später eine weitere Wohnung und einen Verkaufskiosk erhalten sollte. Das westliche Kassenhaus wurde 1858 von Herter um einen halbkreisförmigen Anbau mit Kassenhäusern erweitert. Eine weitere Umgestaltung erfuhr der Eingang 1879 durch einen Anbau mit Wohnfläche für das Personal. Die alten Kassenhäuser erhielten 1903 mit einem von Paul Meyerheim bemalten Putzfries eine Verzierung. Das Entstehungsdatum der beiden heute erhaltenen Bären aus rotem Mainsandstein wird weder in der Literatur noch im Skulpturenverzeichnis des Zoologischen Gartens dokumentiert. Eine Photographie aus dem Zooarchiv, entstanden um 1925, zeigt den Eingang mit den Bären als Pfeilerfiguren vor dem Eingangstor. Davor war ein Droschkenwendeplatz angelegt. Eine Entstehungszeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts kann aus stilistischen Gründen angenommen werden. Der Eingang bestand in dieser Form bis 1928, als eine Zurückversetzung des Eingangs notwendig wurde und der Architekt Fritz Höger mit der Neugestaltung des Eingangsbereiches beauftragt wurde. Zwischen 1983 und 1987 wurde die neue Lichtensteinbrücke nach Entwürfen von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte errichtet. Die beiden neuen Ziegelsockel für die Sandsteinbären sind Teil der architektonischen Gestaltung der Lichtensteinbrücke, es wurden dieselben Materialien verwendet (Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Buntsandstein (Figur), rot
Klinker (Pfeiler) (Materialarchiv)
Granit (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (gemeißelt)
in den Wappenschildern
»Z G«
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Spolien einer nicht erhaltenen Torarchitektur
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