Darstellung zweier sich störrisch gegenüberstehender Ziegen auf einer schmalen, gewölbten Brücke. Die Ziegen auf der Brücke befinden sich an der Schulze-Boysen-Straße 28 auf einem kleinen Platz direkt vor einem Wohnhaus, durch das ein kleiner Durchgang führt. Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet sich die Katholische Grundschule St. Mauritius. Die Tierplastik fällt recht schnell ins Auge. Die Ziegen stehen sich auf einer Brücke gegenüber und haben die Köpfe gesenkt, als würden sie jeden Moment kämpfen wollen. Beide haben Euter, es handelt sich also um weibliche Tiere. Die eine hat ein Vorderbein vor das andere gesetzt, so dass es so aussieht, als würde sie nach vorne laufen, um die andere zu vertreiben. Die zweite hingegen steht mit beiden Vorderbeinen fest aufgestemmt, als ob sie ihren Platz verteidigen wolle. Die Figuren sind nicht glatt modelliert, sondern weisen eine bewegte Oberflächengestaltung auf, wodurch sie besonders lebendig wirken. Sie stehen nicht direkt auf der Brücke. Mit dem Kunststein wurden in der Form der Hufe Verbindungen gegossen, welche die Ziegen und die Brücke miteinander verbinden. An einigen Stellen der Ziegen sieht man noch den ursprünglichen Bronzeton, aber mittlerweile haben sie sich überwiegend grünlich-dunkel verfärbt (Dietje Ziemer).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Horota, Stephan (Bildhauer:in)
1974-1975
Datierungshinweise
Aufstellung 1977 (?), nach 2013 versetzt (?)
Objektgeschichte
Zweitausführung einer Bronzegruppe, die in einer Anlage an der Einsteinstraße in Prenzlauer Berg steht. Illustriert wird eine Fabel. Die "Ziegen auf der Brücke" wurden von Stephan Horota wahrscheinlich zwischen 1974 und 1975 geschaffen und um 1977 aufgestellt. Es gibt in Berlin sogar zwei Ausführungen davon (abgesehen von einer älteren Formulierung des Themas von Brigitte Jonelat-Saebisch am Kottbuser Damm, Ecke Lachmannstraße, von 1966/1967), wobei die Tierplastik in Lichtenberg der Erstguß der Figur von Horta sein soll. Die andere, zweite Gruppe der "Ziegen" befindet sich im Bezirk Prenzlauer Berg und wurde von Dr. Susanne Kähler in „bildhauerei-in-berlin“ aufgenommen. In einigen Quellen wird angegeben, dass sich die Ziegen an der John-Sieg-Straße befinden. In einem Artikel aus dem Jahr 2013 wird geschrieben, dass der Platz an der John-Sieg-Straße von den Bewohnern wegen derTierplastik umgangssprachlich „Ziegenplatz“ genannt würde. Außerdem soll die Plastik im Jahr 2007 eine Instandsetzung erhalten haben. Mittlerweile befindet sie sich in der Schulze-Boysen-Straße, welche nur fünf Gehminuten von dem anderen, sonst genannten Aufstellungsort entfernt ist. Wahrscheinlich wurde die Figur also irgendwann in den letzten Jahren einmal umgesetzt. Die Gründe hierfür konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Diesen Ziegen geht eine Fabel voraus, durch welche sich Stephan Horota zu diesem Werk hatte inspirieren lassen. In der Fabel geht es darum, dass sich zwei Ziegen auf einer Brücke treffen, welche über einen Fluss führt. Da aber keine von beiden bereit war, zurück zu weichen, kämpften sie so lange bis beide in den Fluss fielen. Die genaue Herkunft der Fabel ist nicht eindeutig zu belegen, sodass sie je nach Quelle verschiedenen Autoren zugeordnet wird, zum Beispiel den Brüdern Jakob und Wilhelm Grimm oder dem barocken Fabeldichter Jean de La Fontaine (Dietje Ziemer).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Tierfiguren) (Materialarchiv)
Kunststein (Brücke) (Materialarchiv)
Technik
Zustand
Vollständigkeit
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