Wagnerdenkmal

Wagnerdenkmal

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Auf dem Richard-Wagner-Denkmal Gustav Eberleins im Berliner Tiergarten wird der vielgeehrte Komponist (1813-1883) auf einem hohen Sockel thronend dargestellt. Das gänzlich aus Marmor bestehende Denkmal hat einen annähernd quadratischen Grundriss, auf der Rückseite befindet sich eine apsisförmige Ausbuchtung. Wagner selbst sitzt auf einem quadratischen Sockel, der um drei Stufen erhöht ist. Der Sockel des als neubarock zu bezeichnenden Denkmals ist mit einer vorgeblendeten romanisierenden Architektur verziert, die Armlehnen des Throns sind mit Sphingen geschmückt. Der mit einem langen Mantel gekleidete Wagner blickt nach links, beide Arme liegen auf den Armlehnen auf, wobei er die zu einer Faust geballten rechte Hand auf einen Stapel Notenblätter gelegt hat. Um den Sockel sind verschiedene Assistenzfiguren gruppiert. Bis auf die sich an der Vorderseite befindliche Figur des Wolfram von Eschenbachs handelt es sich um gestalten aus Wagners Opern. Eschenbach, mit der Harfe im linken Arm, streckt Wagner die Rechte entgegen, um ihm zu huldigen. An der linken Seite des Denkmals sind Kriemhild mit dem toten Siegfried zu sehen, auf der Rückseite wurde Alberich mit den neckenden Rheintöchtern und mit Teilen des Nibelungenschatzes dargestellt und auf der rechten Seite ist der über die Stufen gestreckte Tannhäuser im Büßergewand zu sehen. Die Inschrift vorne am Sockel nennt den mit dem Denkmal geehrten Künstler. (Susanne Kähler/Jörg Kuhn)

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Eberlein, Heinrich Gustav (Künstler:in)
1901-1903

Datierungs­hinweise

Einweihung: 01.10.1903, 1987-1988 Aufbau Schutzdach, 2014-2016 grundlegende Sanierung und Ergänzung (66 Fehlstellen mussten ergänzt werden)

Objekt­geschichte

Auf Initiative der prominent zusammen gesetzten Richard-Wagner-Gemeinde Berlin wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den Eberlein gewann. Kaiser Wilhelm II. fügte persönlich die Figur Wolfram von Eschenbachs hinzu, deren zeitliche Einbettung den romanisierenden Stil der Denkmalarchitektur vorgab. Der ehemalige Bariton und Kosmetikfabrikant Johann Ludwig Leichner spendete 60.000 Mark - wobei allein Eberleins Honorar 100.000 Mark betrug. Einweihung am 1.10.1903. Ein großformatiges Ölgemälde von Anton von Werner in der Berlinischen Galerie (im Auftrag Leichners für seine Villa in Dahlem 1908 fertiggestellt) illustriert aufwändig die Einweihungsfeier. 1987-1988 Tonnengewölbtes Schutzdach nach Entwurf von Marianne Wagner. 2014-2016 aufwändige Grundinstandsetzung des Denkmals. Es wurden durch Bildhauer aus Potsdam und Halle allein 66 Reparaturen oder Ergänzungen vorgenommen, darunter ein Zeh von Brünhilde, die Oberlippe von Alberich und die Harfe des Sängers und Dichters von Eschenbach (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Maße

(gesamt)
Höhe
(Figur Wagner)
Höhe

6 m

2.7 m

Verwendete Materialien

Marmor (Materialarchiv) , pentelischer Marmor, hellgrau, weiß
Mauerwerk (Kern)

Inschriften

Inschrift ( gemeißelt)
am Sockel, Vorderseite
»RICHARD / WAGNER«

Zustand

alt geflickt (2003)
verwittert (2003)
beschmiert (2003)
verschmutzt (2003)
Fehlstellen (2003), vor der Sanierung 2014-2016

Vollständigkeit

vollständig, seit der Sanierung 2016


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